
Ein Name prägt unser Schicksal: Davon waren jedenfalls die alten Römer überzeugt. „Nomen est omen“ heißt nämlich genau das. Und tatsächlich finden sich in der Region immer wieder trickreiche Namen, die Stärke, Ideenreichtum, Erfolg und andere tolle Eigenschaften versprechen. Manchmal nutzen das politische Vereinigungen – in Wiernsheim vor allem: Im Gemeinderat gibt es die Listen LAND (Lebenswert, Anders, Naturverbunden, Direkt demokratisch) oder WSPI (Wiernsheim, Serres, Pinache, Iptingen – aber auch „Wir setzen pragmatische Impulse“).
Eine Kolumne von PZ-Redakteur Alexander Heilemann
Ein Name, ein Programm. Städte und Gemeinden setzen ebenfalls auf den Zauber der richtigen Taufe. Als Karlsbad vor einigen Tagen wegen Baustellen im Gewerbegebiet Straßen sperren musste, erklärte die Kommune den Menschen vor allem, wie sie trotzdem das Herz des Handels im Gewerbegebiet Schießhüttenäcker erreichen: das Karlsbader Schießhütten-Center. Klingt wenig einladend? Warum dann nicht eine Abkürzung, die viele Fans hat: KSC! Also das KSC, nicht der KSC, für den Profis in der zweiten Liga auf Torejagd gehen. Aber wäre das nicht eine Idee, die Schule machen sollte, um Handel und Gewerbe sportlichen Schwung zu verleihen. Warum nicht ein Gewerbegebiet „Viele Firmen für Birkenfeld“ oder ganz hip und nachhaltig „Virmen für Birkenfeld“, kurz VfB. „Friolzheimer Centrum fürs Business“, kurz FCB. „Optimale Läden in Engelsbrand“, kurz OLE. Oder, keine Ahnung, „Für Remchinger eine irre Bandbreite und riesige Genüsse“, kurz FREIBURG. Ja, okay, jetzt geht es mit mir durch. Das letzte Beispiel habe ich nur konstruiert, weil die südbadischen Kicker in der PZ-Redaktion einige Fans haben. Aber Sie verstehen das Prinzip. Vor Jahren haben die Vaihinger, Illinger und andere Partner den Zauber schon mal ganz ohne Abkürzung durchgezogen. Ein Gewerbegebiet Ensingen-Süd? Gäähhn! Getauft wurde das Ding „Perfekter Standort“. Noch Fragen?