
- Jürgen Keller
Bad Wildbad. Großes Lob zollten die 60 Teilnehmer der Stadtführerin und Kunsthistorikerin Marina Lahmann vom Stadtarchiv Bad Wildbad nach dem 90-minütigen Stadtspaziergang auf jüdischen Spuren durch die Kurstadt. Die Zeit verflog, denn Lahmann verstand es an zwölf Stationen mit beeindruckenden Schilderungen aufzuzeigen, dass Juden sich in Wildbad bei allem einbrachten, was mit einer Kur zusammenhängt.
In der Kurstadt gab es zwar keine jüdische Gemeinde, aber in den zahlreichen Wildbader Hotels stiegen jüdische Kurgäste ab, jüdische Ärzte begleiteten Kranke und Kurende, Geschäfte hatten zum Teil jüdische Inhaber, Hotels wurden von Juden geführt und selbst einem Verkaufsstand gab es 1908 in der heutigen König-Karl-Straße 51 – der ehemaligen Villa de Ponte –, wo koschere Wurstwaren verkauft wurden.
Um die Teilnehmer auf den Stadtrundgang mitzunehmen, waren zuvor von der Kunsthistorikerin zahlreiche Recherchen in Familienbücher, Stadtarchiven und Gewebeämtern erforderlich, um aus zahlreichen Mosaikteilchen dann die einzelnen Geschichten und Schicksale von jüdischen Mitbürgern zusammenzufügen.
Die Idee dazu reifte bereits 2015 bei einem Treffen verschiedener Organisationen und Einrichtungen. Ziel war es, ein gemeinsames Projekt um die jüdische Kultur auf die Füße zu stellen.
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