
- Nico Roller
Königsbach-Stein. Dass die ortsbildprägenden Bäume am Ortseingang von Stein im Bereich des Kreisverkehrs an der Diesel- und der Königsbacher Straße gefällt wurden, hat viele Bürger verärgert und fassungslos gemacht. Sie mussten weichen, damit auf dem Grundstück ein dreigeschossiges Gebäude der VR Bank entstehen kann. Weil dafür eine Änderung des dort geltenden Bebauungsplans notwendig ist, sollte der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung den entsprechenden Aufstellungsbeschluss fassen. Aber das tat er nicht.
Stattdessen stimmten die Räte mehrheitlich für den von Rolf Engelmann (Grüne) eingebrachten Antrag, den Tagesordnungspunkt zu vertagen. Zwar begrüße man grundsätzlich das Bauvorhaben der VR Bank, sagte Engelmann: Aber vor einer Änderung des Bebauungsplans wolle man Einblick in den endgültigen Planentwurf erhalten. „Bisher liegt uns nur ein Konzeptentwurf vor, die endgültige Ausgestaltung der Planung ist uns unbekannt.
Vorstandsmitglied der VR Bank, Martin Schöner, erklärte, auf dem Grundstück solle ein Kompetenz-Center entstehen. Man wolle keinen „schmucklosen Industriebau“ erstellen, sondern die zur Verfügung stehende Fläche sinnvoll nutzen und für die Menschen in Königsbach-Stein etwas Gutes schaffen. Schöner sagte, man schaffe bezahlbaren Wohnraum, Flächen für Ärzte und Gewerbetreibende. Und es solle mehr Parkflächen geben als für die geplante Nutzung benötigt werden. Zudem brachte er seniorengerechte Wohnungen und Tagespflege ins Gespräch.
Ein Mann fragte, ob die Gemeinde von der Baumfäll-Aktion gewusst habe. Genthner sagte, rechtlich sei es nicht notwendig, dass die Gemeinde vorher darüber informiert werde, denn es handle sich um ein Privatgrundstück. „Wir mussten nicht informiert werden und der Eigentümer hat das auch nicht getan.“ Aber: Wie eine PZ-Nachfrage am nächsten Tag ergab, bezog sich diese Aussage nur auf den genauen Zeitpunkt des Fällens. Zum Bauvorhaben sei man mit der Bank schon länger im Gespräch, sagte Genthner: Darüber sei auch der Gemeinderat informiert. Auch Schöner erklärte auf Nachfrage: Es habe ein persönliches Gespräch mit der Gemeinde über die rechtliche Zulässigkeit des Fällens gegeben, den genauen Zeitpunkt habe man aber nicht abgesprochen.
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