
Neuenbürg. Es soll Neuenbürger geben, die sich im Kalender notiert haben, wann sie über welchen Weg derzeit in die Stadt oder hinaus fahren können. Denn seit Beginn der Arbeiten im August an der Ortsdurchfahrt ändert sich das ständig – und der Baufortschritt hält sich nicht immer an die Planungen. So auch jetzt. War angedacht, dass die Arbeiten bis Ende November abgeschlossen sind, verzögern sie sich bis 14. Dezember. Es dauert also zwei Wochen länger, wie Clara Reuß bestätigt.
Die Sprecherin des Regierungspräsidiums (RP) Karlsruhe, das für die Arbeiten im Auftrag des Landes zuständig ist, betont aber auch, dass die Fertigstellung stark von den Witterungsverhältnissen abhängig sei: „Sollte sich das Wetter verschlechtern, können weitere Verzögerungen nicht ausgeschlossen werden.“ Mit einem pünktlichen Bauende rechnet kaum noch einer, wie sich bei der jüngsten Gemeinderatssitzung gezeigt hat. Da sprach Denis Kraft vom Stadtbauamt von Ende 2021. Kein Wunder: Hatte sich ja bereits der Start von Mitte Juli auf August verzögert. Der Abschluss der Arbeiten war ursprünglich sogar für Ende Oktober vorgesehen gewesen.


Baustellen in der Region als Vorgeschmack auf A8-Ausbau
Gründe für die aktuelle Verzögerung sind laut RP-Sprecherin Reuß, dass beim Aufbrechen der bestehenden Asphaltstärken teilweise mächtigere Schichten als erwartet vorgefunden worden seien. Einen Mehraufwand brachten auch die Leitungsarbeiten im Untergrund. So waren vorhandene Kanalanschlüsse teilweise mit Beton ummantelt. „In der Bahnhofstraße war der Anschlusskanal auf privaten Grundstücken in Tiefen von fünf bis sechs Metern zum Liegen gekommen“, sagt Reuß. Kurzfristig musste eine Sammelleitung gebaut werden, an welche die neuen Straßeneinläufe anzuschließen waren. Ein weiterer Grund sei, dass mehr schadstoffhaltiger Asphalt zutage getreten war als erwartet. Die Abfuhr zur Sonderentsorgung gestaltete sich aufwendiger.
Immerhin: Die Asphaltarbeiten in der Bahnhofstraße sind weitgehend abgeschlossen. Am Montag, 15. November, geht es dann im Bereich der Marktstraße und Wildbader Straße weiter – ebenfalls unter Vollsperrung. Dabei seien grundsätzlich nur die Bereiche nicht befahrbar, in denen auch gearbeitet werde. Alle anderen Abschnitte könnten für den Verkehr genutzt werden, wenn es die Bauaktivitäten zulassen, heißt es seitens des RP. Die Verantwortlichen hätten alle Betroffenen sowohl über die Internetseite der Stadt als auch mit Infoflyern im Briefkasten informiert. Bleibt zu hoffen, dass der Kalender diesmal mit den Ankündigungen übereinstimmt.

