Die größte Investition: Rund eine halbe Million Euro ist für den Einbau stationärer raumlufttechnischer Anlagen in die Kieselbronner Grundschule vorgesehen. Allerdings gibt es auch eine hohe Förderung. Foto: Roller
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Besinnung auf Pflichtaufgaben: Gemeinderat Kieselbronn stimmt Haushaltsplan zu
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Was sich in anderen Gemeinden oft über mehrere Ratssitzungen hinzieht, ging in Kieselbronn an nur einem Abend über die Bühne: Kämmerer Wolfgang Grun brachte den Entwurf des Haushaltplans ein, der Gemeinderat sprach ihn durch und verabschiedete ihn gut drei Stunden später einstimmig. Haushaltsreden gab es am Mittwochabend in der Festhalle nicht, nur vereinzelte Nachfragen.

„Wir müssen uns auf unsere Pflichtaufgaben besinnen“, sagte Bürgermeister Heiko Faber, der keinen großen Spielraum für viele Freiwilligkeitsleistungen sieht. „Ich glaube nicht, dass sich das in Zukunft wesentlich ändern wird.“

In der Sitzung ging der Gemeinderat den Haushaltsplanentwurf Seite für Seite durch. Jan Weber (CDU) schlug vor, für die Erneuerung des Skaterplatzes um Spenden zu werben. Faber stand dem zwar offen gegenüber, gab aber zu bedenken, dass der Spendenaufruf vielversprechender sei, wenn er nicht von der Gemeinde, sondern von einer Initiative ausgehe.

Lajer brachte einen runden Tisch ins Gespräch, um einen möglichst großen Nutzerkreis zu erreichen. Faber dachte dabei an den in der Jugendarbeit tätigen Diakon Raphael Beil und sagte, dann müsse der Gemeinderat auch bereit sein, das Heft des Handelns aus der Hand zu geben.

Insgesamt verlief die Sitzung harmonisch, inklusive Lob von Rolf Kugele (SPD) für „einen ausgesprochenen super Kämmerer“. Nur an einer Stelle gab es Streit – und zwar, als es um die grundlegende Sanierung der Warmwasserversorgung der Duschen in der Sporthalle ging. Dieser Schritt wird voraussichtlich notwendig sein, nachdem an einer Warmwasserzapfstelle bei einer Routineüberprüfung Legionellen nachgewiesen wurden.

Marco Wagner (SPD) machte den Vorschlag, die Entnahmestellen öfter zu spülen, um das Problem zu lösen. Allerdings findet das laut Faber „selbstverständlich“ bereits statt. Nachdem sich die Diskussion hochgeschaukelt hatte, warf Paul Fritsch (KUL) dem Bürgermeister vor, sich an diesem Abend bei Nachfragen sofort auf den Schlips getreten zu fühlen. „Ich finde, wir sind ein Gremium, dann darf man auch nachfragen und diskutieren.“ Faber betonte, es komme auch darauf an, wie man die Nachfragen formuliere.

Noch schneller als der Haushaltsplan wurde der Wirtschaftsplan für die Gemeindewerke diskutiert und beschlossen. Der Erfolgsplan wird festgesetzt mit Erträgen von 360.000 Euro und Aufwendungen von 350.000 Euro. Man rechnet mit einem Jahresgewinn von 10.000 Euro. Sobald ein positiver Förderbescheid vorliegt, will man mit der Sanierung des Betriebsgebäudes des Wasserturms und mit der Erhöhung des Speichervolumens beginnen. 510.000 Euro sind dafür veranschlagt.