Tonnenweise Kraut geschnitten haben Christoph Augenstein (von links), Ettore Panella, Hanne Tollot, Sebastian Schulz, John Weir und Josip Valent zusammen mit Landwirt Ulrich Servay. Foto: Zachmann
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Besser als aus der Dose: Ellmendinger schneiden Kohl

Keltern-Ellmendingen. Am Samstag flogen die Fetzen vor dem Kramerhaus in Ellmendingen: Einen Kohlkopf nach dem anderen ließen Landwirt Ulrich Servay und Mitglieder des Arbeitskreises Heimatpflege und Kunst (AHK) durch die Krautschneidemaschine, um Interessierte mit säckeweise dünn geschnittenem Filderkraut zu bedienen.

Die Leute standen Schlange: „So eine Möglichkeit, das Kraut geschnitten zu bekommen, gibt es schließlich fast nirgends mehr“, erklärte Uta Schirm-Riedel. Wer zuhause noch einen Gärtopf habe, brauche in der Regel auf ein Kilogramm lediglich fünf Gramm Salz und vielleicht ein paar Körnchen Zucker, um die Gärung anzuregen, empfahl der aus Perouse stammende Landwirt Servay, der seit rund 20 Jahren nach Ellmendingen kommt: „Nach vier bis sechs Wochen kann man das Kraut frisch aus dem Topf essen und dann beim Kochen nach Belieben würzen.“ Ute Augenstein kann auf Kraut aus der Dose verzichten. Das könne man vom Geschmack her nicht vergleichen. Schupfnudeln und Schlachtplatte gibt es bei Volker Dietz aus Ittersbach zum Kraut. Mehr als zweieinhalb Tonnen Kohl wechselten am Kramerhaus den Besitzer – ein Teil davon reist sogar zu einer Kundin ins spanische Hondón de las Nieves, weiß Christoph Augenstein, der mit den AHK-Mitgliedern für die Bewirtung sorgte. zac

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