
Engelsbrand. Zwei Unbekannte haben am Dienstagnachmittag eine Filiale der Sparkasse im Engelsbrander Ortsteil Grunbach überfallen. Laut Polizei waren die beiden maskierten Männer mit Waffen in der Hand auf den Schalter der Bank an der Calwer Straße zugegangen. Beide sind weiter flüchtig, wie die Polizei am Mittwochmorgen auf PZ-Anfrage sagte.
Wie die Polizei mitteilte, gingen die beiden Männer um 15.10 Uhr zielgerichtet an einen Schalter und forderten Bargeld, während sie die Mitarbeiter mit ihren Schusswaffen bedrohten. Das Geld – mehrere hundert Euro Bargeld – steckten sie in einen roten Beutel und flohen zu Fuß. Welche Rolle ein Fahrrad spielt, das unweit der Sparkasse entdeckt wurde, war zunächst unklar.


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Vor der betroffenen Sparkasse war die Polizei mit einem Großaufgebot vor Ort, unter anderem mit Beamten in zivil und der Spurensicherung. Insgesamt waren mehr als 30 Einsatzfahrzeuge der verschiedenen Polizeireviere, der Verkehrspolizei, der Hundestaffel und der Kripo im im Einsatz.
Hubschrauber im Einsatz
Außerdem ist ein Hubschrauber über Engelsbrand, Büchenbronn, Dillweißenstein und weiteren umliegenden Gemeinden im Einsatz gewesen. Zahlreiche Leser hatten sich zuvor über die Social-Media-Kanäle von PZ-news danach erkundigt.
So werden die Flüchtigen beschrieben
Die Polizei hat eine Beschreibung der beiden Tatverdächtigen veröffentlicht: Demnach trugen zum Zeitpunkt der Tat beide schwarze Lederjacken und dunkle Hosen sowie Motorradhelme. Anders als zunächst gemeldet, trug einer der beiden einen rot-weißen und der andere einen cremefarbenen Helm. Einer der Täter trug außerdem grüne Handschuhe. "Achtung: Die Täter sind wahrscheinlich bewaffnet", warnte die Polizei zuvor in ihrer Mitteilung.

Aufregung in Engelsbrand-Grunbach nach Banküberfall
Die beiden sollen sich zuvor wahrscheinlich im Bereich des Grunbacher Friedhofs aufgefalten haben. Weitere Details zu den Männern – etwa, auf welche Weise sie mit den Mitarbeitern der Bank gesprochen haben – liegen aktuell noch nicht vor. Wie ein Sprecher gegenüber PZ-news bestätigte, sei niemand bei dem Überfall verletzt worden.


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Zeugen und Hinweisgeber werden gebeten, sich mit dem Kriminaldauerdienst unter der Rufnummer (07231) 186-4444 in Verbindung zu setzen.
Selbe Bank schon einmal überfallen
Die Gemeinde Engelsbrand war in den vergangenen Jahren schon häufiger Schauplatz von Banküberfällen. Die jetzt betroffene Filiale in Grunbach war am 7. Juli 2006 schon einmal Ziel eines Räubers. Mit einer übers Gesicht gezogenen Wollmütze mit Sehschlitzen maskiert und mit Pistole bewaffnet hatte er die Angestellten bedroht und mit etwas über 13.000 Euro geflüchtet. Die Polizei ermittelte damals einen Tatverdächtigen aus Backnang - vor Gericht konnten 2007 aber nicht alle Zweifel ausgeräumt werden, ob er wirklich der Täter war. Er wurde freigesprochen.
Filiale in Salmbach zwei Mal überfallen
Noch mal stark aufgewühlt wurde die Gemeinde um den Jahreswechsel 2009/2010. Binnen fünf Wochen wurde in Salmbach eine Bankfiliale gleich zwei Mal überfallen. In beiden Fällen hatte ein einzelner dunkel gekleideter und maskierter Täter die Filiale kurz vor Geschäftsschluss mit einer Pistole betreten und Geld erbeutet. Im ersten Fall war der Täter wohl mit einem Fahrrad geflüchtet, im zweiten war er zunächst weggerannt.
Ölbronner Überfall aufgeklärt
Banküberfälle sind in den vergangenen Jahren aber auch aufgeklärt worden. Ende Juli erst ist ein Räuber von der Auswärtigen Großen Strafkammer des Landgerichts Karlsruhe in Pforzheim zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden, der im Mai 2014 mit vorgehaltener Waffe eine Bank in Ölbronn überfallen hatte.


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Die Polizei war dem Mann früh auf die Spur gekommen. Der war jedoch in Italien untergetaucht, dort später nach weiteren Taten verhaftet worden. Erst jetzt wurde er nach Deutschland ausgeliefert. In anderen Fällen fanden die Ermittler nicht so schnell eine heiße Spur. Im April 2017 etwa hatten zwei Täter mit einem Motorroller flüchten können, die zuvor eine Bank in Öschelbronn überfalllen hatten. Zur Mittagszeit hatten sie das Personal mit Handfeuerwaffen bedroht und mit osteuropäischem Akzent "money" verlangt, also Geld. "Maskiert" waren beeide Täter übrigens wie im aktuellen Grunbacher Fall mit bunten Motorradhelmen.
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