
Nordschwarzwald. Es ist ein schier unglaubliches Kapitel der deutschen Geschichte: Das schlimme Schicksal von Millionen sogenannter Verschickungskinder, die nach dem Krieg bis in die 1980er-Jahre in Kurheimen sadistisch gequält, misshandelt und erniedrigt wurden. Von den Eltern alleine in Kurheimen zur Erholung geschickt, wurden sie dort meist ahnungslos ihrem Schicksal überlassen. Hilferufe, die die Kinder per Brief an ihre Eltern schrieben, wurden konfisziert oder umgeschrieben. Ein Zentrum dieser Erholungsheime: Der Schwarzwald. Die Kinder, viele von ihnen noch Babys, mussten Erbrochenes essen, ihnen wurden uringetränkte Betttücher umgehängt, man sperrte sie tagelang in dunkle Räume. Auch in Waldrennach, Bad Wildbad, Hirsau oder Dobel wurde Kindern schreckliches Leid zugefügt, das haben intensive und langwierige Recherchen der „Pforzheimer Zeitung“ jetzt ans Licht gebracht. Die Redaktion hat sich mit Hunderten Berichten von Betroffenen befasst, die bis heute unter dem Martyrium leiden, das sie in Heimen in ganz Deutschland – auch im Nordschwarzwald – erleiden mussten.
„Wir haben still in uns hineingeweint“, erzählt Silke R. (Name von der Redaktion geändert)
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