Der Tiefenbronner Bürgermeister Frank Spottek (hinten, Mitte) freut sich über das ehrenamtliche Engagement der Bürger, die seinem Aufruf gefolgt sind. Dazu gehören (von links): Carolin Spudic, Hede und Karlheinz Leicht, Annemarie Gindele, Erika Pfeffinger, Heidemarie Stehle und Kurt Holzhauer. Foto: Rudeck
Region
Die Hüter der offenen Kapelle: Johanneskapelle kann wieder als Ort der Andacht besucht werden

Tiefenbronn. Ehrenamtliches Engagement vonseiten der Bürger ist für die Rathauschefs der Region immer erfreulich, wie man dem Bürgermeister der Gemeinde Tiefenbronn, Frank Spottek, gestern anmerkte. Seinem Aufruf im Gemeindeblatt waren insgesamt acht Tiefenbronner gefolgt. Sie haben nun die Ägide über den Schließdienst der katholischen Johanneskapelle und öffnen diese ab sofort wieder täglich von 9 bis 18 Uhr den Besuchern für Andacht und Gebet.

„Nur durch ihr Zutun und ihr Mitwirken ist es wieder möglich geworden, dass wir unsere schöne Johanneskapelle der Öffentlichkeit präsentieren können“, sagte Frank Spottek, Bürgermeister der Biet-Gemeinde Tiefenbronn. Als verstecktes Juwel sei das Gebetshaus zwar im Zuge des Kapellenwegs Biet auch während der Corona-Krise zu besuchen gewesen. Allerdings hätten die Besucher sich den Schlüssel zu der Johannes dem Täufer gewidmeten Kapelle direkt im Rathaus abholen müssen.

Der Rathauschef vermutet, dass dieser Umweg abschreckend gewirkt haben könnte. „Erst durch ihren Einsatz ist es möglich, dass Besucher bei einem stillen Gebet in der Johanneskapelle in diesen schwierigen Zeiten von Corona kurz innehalten können.“ Neben dem Dank des Rathauschefs gab es noch ein kleines Geschenk für die ehrenamtlichen Schlüssel- und Kirchenhüter: Eine CD von Opernsänger Jay Alexander.

Spottek dankt Helfern für ihren Einsatz für die Gemeinschaft

Ein angemessen präsentiertes Gedenkbuch biete zudem Platz für Wünsche, stille Gedanken, Freud’ und Leid der Besucher. „Ich danke Ihnen allen erneut herzlich dafür, dass Sie sich einbringen, sich für die Gemeinschaft einsetzen und so die Öffnung der Johanneskapelle überhaupt wieder möglich machen“, sagte Spottek, bevor er gemeinsam mit den Ehrenamtlichen das kirchenhistorische Kleinod der Biet-Gemeinde betrat.

Und das sei die über 600 Jahre alte Kapelle. So sieht es Pfarrgemeinderätin Annemarie Gindele, die als Vertreterin der Kirchengemeinde der Schlüsselübergabe beiwohnte. Gindele bietet seit über 30 Jahren Führungen in der Magdalenenkirche an. Sie spricht von einem großen Reichtum im Biet, der sich den Besuchern mit Bauten wie der Johanneskapelle biete. Während der Corona-Krise hätten viele Tiefenbronner angemerkt, die Kapelle am alten Friedhof könne als Ersatz für die großen Kirchen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Erst mit den ersten Lockerungen der Landesverordnung sei dies wieder praktikabel geworden. Und das sei auch besonders dem Einsatz von Bürgermeister Spottek zu verdanken. Der Glaube gibt laut Gindele vielen Menschen Kraft in der Krise, das zeige sich mit den Einträgen im Kirchenbuch der Magdalenenkirche.