Entwicklungszusammenarbeit ist interkulturelle Teamarbeit und sollte weder nach der Hautfarbe noch nach der Sprache fragen. Dieser Meinung sind Entwicklungshelfer Fabian Freiburger aus Nussbaum (links) und Kameramann Eugène. Foto: Freiburger
Region
Drei Jahre in Westafrika: Neulinger unterstützt Fernseh- und Radiosender in Niger
  • Julia Wessinger

Neulingen-Nussbaum/Niger. Gottes Liebe ganz praktisch weitergeben – das ist das Ziel, das Fabian Freiburger aus Nussbaum derzeit verfolgt. Der 29-Jährige ist noch bis Ende Juni 2022 in Niger, einem Binnenstaat in Westafrika, und arbeitet dort als Entwicklungshelfer für die Hilfsorganisation Christliche Fachkräfte International (CFI). In Zusammenarbeit mit der Organisation Hosanna Institut du Sahel (HIS) unterstützt er für insgesamt drei Jahre einen lokalen Fernseh- und Radiosender.

„Meine Arbeit besteht aus drei Hauptaufgaben“, erklärt der studierte Medientechniker und Medienproduzent im Gespräch mit der „Pforzheimer Zeitung“. Zum einen ist er als Ausbilder im Medienbereich tätig. „Das heißt, ich vermittle das Wissen, das ich im Studium und während meiner Hospitationen erworben habe, an meine Kollegen hier vor Ort oder lerne neue Kollegen ein. Momentan bilde ich einen Grafikdesigner aus“, so der 29-Jährige. Zum anderen steht Freiburger dem Sender während seines Aufenthaltes als Berater zur Seite. Diese Aufgabe beziehe sich auf strategische und vor allem auf finanzielle Planungen des Unternehmens. Hinzu komme der ständige Kontakt mit HIS und anderen Einrichtungen, die den Sender mit Wissen und auch mit finanziellen Mitteln unterstützen. An und für sich habe der Nussbaumer in Niger keinen regelmäßigen Alltag. „Es ist sehr abwechslungsreich und ich bin in meiner Zeiteinteilung sehr selbstständig.“

Vieles ist anders

Seit Mitte Juli ist er nun in Westafrika und ist bisher sehr zufrieden. „Ich habe das Gefühl am richtigen Platz zu sein. Ich teile zu 100 Prozent die Vision von Hosanna, den Menschen hier im Niger ganzheitlich zu helfen. Das Land ist sehr arm und braucht auf jeden Fall Hilfe“, sagt er.

Doch wie so einiges bringt auch ein mehrjähriger Aufenthalt in einen Binnenstaat Umstellungen mit sich: „Vieles ist anders als in Deutschland – das Klima zum Beispiel. Hier ist es immer heiß und auch nachts kühlt es kaum ab. In der Hitzezeit von März bis Mai wird es auch schon mal bis zu 50 Grad heiß“, erklärt Freiburger. Hinzu komme, dass ihm das gewohnte Umfeld von Familie und Freunden fehle. „Die Mentalität der Leute ist anders, man muss viele Leute sehr konkret um Mithilfe bitten, alles geht langsamer“, so der 29-Jährige weiter.

Damit sie sich selbst helfen

Dennoch ist er sich sicher, das Richtige zu tun. „Meine Intention ist es, den Menschen hier vor Ort mit meinen Talenten und Fähigkeiten zu helfen, damit sie sich auch selbst helfen können.“ Ihm gefalle besonders, dass er dies in einem internationalen Kontext mit einer sinnvollen Aufgabe machen könne. Nicht der einzige Grund, warum Freiburger diese lange Reise auf sich genommen hat: „Ich mache solch eine Tätigkeit, weil ich Christ bin und so Gottes Liebe ganz praktisch weitergeben kann.“

Weitere Informationen zur Organisation HIS gibt es im Internet unter www.his-deutschland.de und zu CFI unter www.gottes-liebe-weltweit.de.

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