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Von hoch oben über den Baumwipfeln können Besucher den Windpark Straubenhardt begutachten. Auch in Schömberg bringt ein Hubwagen Mutige in luftige Höhen.  Foto: Meyer/PZ-Archiv 
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Dieser Waldweg ist verschmälert worden. Ein Graben schützt vor Wasser. 
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Einer von sieben Teichen präsentiert sich, gespeist vom Feldrennacher Bächle, als wiederbelebtes Biotop. Sechs weitere sind neu angelegt worden. 
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170 Fledermauskästen sollen den Tieren in Sommer wie Winter Unterschlupf bieten. 
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Susanne Alte 

Drohnenaufnahmen vom Windpark Straubenhardt: Jetzt folgt der Rückbau

Straubenhardt. Weit oben über den Baumwipfeln schneiden Flügel unermüdlich das Himmelblau in Kuchenstücke. Strom für 22000 Haushalte können die elf Anlagen im Windpark Straubenhardt ins Netz speisen.

Am Fuß der grauen Giganten im Wald südlich der Gemeinde sind die ganz schweren Fahrzeuge und Geräte abgerückt. Auf den Bau folgt der Rückbau – ein Großprojekt für sich. Auch finanziell.

Windpark Straubenhardt: Gigantische Ausmaße
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Windpark Straubenhardt: Gigantische Ausmaße

Mehr als 1,5 Millionen Euro kostet er die Firma Wirsol Windpark Straubenhardt samt Ausgleichsmaßnahmen und -abgaben. Durch den Bau des Windparks haben die Investoren die Landschaft, den Wald, Biotope, Boden und Tiere beeinträchtigt – und müssen dies nun durch ökologische Maßnahmen kompensieren. Unberührte Natur, wie Kritiker immer wieder betonen, wird es hier dennoch erstmal nicht geben. Im Rahmen der Möglichkeiten gilt es, die Baustellen zu räumen, Wege wieder zu verschmälern und einige gerodete Flächen aufzuforsten. Dies ist seit Ende März in vollem Gange. Ende Juni soll der Wald wieder Natur statt Menschenhand überlassen sein, sagt Susanne Alte, Projektmanagerin Wind bei der Firma Altus, dem Karlsruher Projektentwickler für erneuerbare Energien.

Es müssen etwa sogenannte Sukzessionsflächen zurückbleiben, auf denen im Falle größerer Reparaturen ein bis zu 130 Meter langer Kranausleger Platz finden würde. 4,48 Hektar bleiben darum als unbefestigte, baumfreie Ebenen bestehen. Sie sollen laut Alte relativ schnell mit Gebüsch zuwachsen – aber stets benutzbar sein, sollten etwa durch einen Blitzeinschlag Reparaturen nötig sein.

Der Eingriff ins Landschaftsbild, einer der Hauptkritikpunkte von Windkraft-Gegnern, ist leicht ausgeglichen – durch Zahlung einer dreiviertel Million Euro an die Stiftung Naturschutzfonds Baden-Württemberg beim Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Für die anderen Eingriffe in die Natur ist da schon mehr Aufwand nötig. Sechs Teiche haben die Verantwortlichen in Abstimmung mit dem Revierförster angelegt und den zugewucherten Seelach-Teich wieder auf Vordermann gebracht. Die Biotope sollen Insekten anlocken und offene Jagdräume für Fledermäuse schaffen, für die im Wald 170 Nistkästen angebracht wurden. Die Teiche befinden sich in sogenannten Stilllegungsflächen: 14,2 Hektar im Gemeinde- und 2,7 Hektar im Staatswald wurden aus der forstwirtschaftlichen Nutzung genommen.

Zudem hat man sich um die Waldrandgestaltung am Maisenbach, entlang der Landesstraße zwischen Langenalb und Marxzell, und um sogenannte Schwarzdeckenentsiegelung auf 1,8 Kilometern Länge gekümmert – allerdings auf Remchinger Gemarkung. Hinter dem sperrigen Wort steckt nichts anderes, als die Decke einst asphaltierter Wege abzutragen und durch eine natürliche Deckschicht zu ersetzen.

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