Macht seinen Traum von einer eigenen Achterbahn im Garten wahr: der 14-jährige Simon Schneider aus Straubenhardt. Foto: Ganzhorn
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Eigene Achterbahn im Garten: 14-jähriger Straubenhardter steckt viel Zeit in Holzkonstruktion
  • Regina Ganzhorn

Straubenhardt. Ein idyllisches Stückchen Erde am Rand von Straubenhardt. In den Gärten wachsen Blumen, Bäume und Gemüsesorten. Dazwischen findet sich eine Wiese. Und hier wächst – eine Achterbahn.

Zwölf Meter lang ist die sorgfältig durchdachte und montierte Holzkonstruktion bereits. Sie entspringt der Vision des 14-jährigen Schülers Simon Schneider. Seit drei Jahren ist er mit Eifer und Ausdauer dabei, sein Werk voranzutreiben. Ihren Ursprung hat seine Passion in Videos im Internet. Die dort von Hobbybauern vorgestellten Kreationen begeisterten den Jungen derart, dass er sich vornahm: Das mache ich auch!

Wie gut, dass just zu diesem Zeitpunkt eine neue Waschmaschine ins Haus geliefert wurde. Die hölzerne Verpackung des Elektrogeräts erwies sich als willkommenes Baumaterial für eine Achterbahn. Im Kinderzimmer wurden die ersten Handgriffe getätigt. Doch schnell war klar: Es brauchte mehr Material. Viel mehr! „Papa, wann gehst du mal wieder in den Baumarkt?“, kam folgerichtig die nächste Frage auf. Und diese wiederholt sich seither in schöner Regelmäßigkeit.

Das Kinderzimmer ist zu klein

Zwei Meter lange Rohre benötigt Schneider für die Erstellung der Schienen. Natürlich müssen diese in Form gebogen werden. Alles in Handarbeit. Dann wiederum sind Dachlatten gefragt. Diese werden mit Schrauben an den Rohren befestigt. Damit keine Metallteile überstehen, unterstützt der Papa diese Arbeit schon mal mit der Flex. Und was wäre eine Achterbahn ohne Wagen? Selbstverständlich musste auch dieser gefertigt werden. Den Sicherheitsbügel kreierte der junge Mann aus einer Garderobenstange.

Dass ein Kinderzimmer auf Dauer kein idealer Standort für eine Achterbahn ist, war nach nicht allzu langer Zeit klar. Im selben Maß wie die Achterbahn wuchs, schien der Raum zu schrumpfen. Zudem machte Schneider die Erfahrung, dass er an der Sicherheit noch deutlich zu tüfteln hatte. Die Probefahrt eines erwachsenen Bekannten im Kinderzimmer zwang die Achterbahn nämlich etwas in die Knie. Also verlagerte man auf die Wiese vors Haus. Dort sollten eigentlich die familieneigenen Schafe grasen. Aber was soll’s!

Inzwischen ist Schneider zuversichtlich, dass Personen mit bis zu 50 Kilo Körpergewicht problemlos mit seiner Achterbahn fahren können. Vorwiegend freitags und samstags findet man ihn bei der Arbeit. Wenn er mal nicht mehr weiter weiß, tauscht er sich mit einem 16-jährigen Achterbahnbauer aus Bayern aus. Sobald die Schließung des Achterbahnkreislaufs in Sicht ist, will sich der junge Tüftler mit einem Kettenlift beschäftigen. Schließlich muss die Fahrt ja wieder in einiger Höhe beginnen. Und danach soll es noch ein wetterfestes Häuschen für den Wagon geben

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