Dieses Gaststätten-Ensemble im Herzen von Ellmendingen ist für die Bürger ein bestimmendes Traditionsmotiv. Ein Abriss des Löwen (links im Bild) ohne Erhalt der Fassade ist nach Aussage vieler Ratsmitglieder zu vermeiden. Foto: Moritz
Region
Ellmendinger Löwe ist Geschichte: Ausweg könnte Grenzsägmühle sein

Keltern. Statt des Löwensaals könnte eine Eventhütte bei der Grenzsägmühle Festivitäten beherbergen.

Diese Diskussion hatte es in sich: Der Kelterner Gemeinderat beschäftigte sich mit dem Bau einer Eventhütte bei der Grenzsägmühle auf Niebelsbacher Markung sowie einem Projekt, das den Abriss des Löwen und ein Neubauprojekt sowohl an der Durlacher Straße als auch an der Heldengasse in Ellmendingen vorsieht. Hierzu muss man wissen: Das Hotel-Gasthaus „Zum Löwen“ mit seinem Löwensaal bildet hinsichtlich seiner Funktionalität für regionalen Tagestourismus und heimische Vereins- und Kulturaktivitäten einen gesellschaftlichen Anker für den Weinort Ellmendingen – und die Fassade des historischen Gebäudes macht zusammen mit dem benachbarten Gasthaus „Goldener Ochsen“ den besonderen Charme im Herzen des Dorfs aus.

Dass die zum Löwen-Areal gehörigen Bestandsgebäude abgerissen und einem möglicherweise wuchtigen Mehrfamilien- sowie einem kombinierten Wohn- und Geschäftshaus weichen sollen, sorgt für Unruhe. Da tröstet es wenig, dass laut dem Planer in jedem Fall ein kleines Bistro-Weinbar-Restaurant integriert werden soll. Die nun im Rat vorgestellten Planungen sorgten für Publikumsandrang bei der Videoübertragung im Ellmendinger Bürgersaal und für aufgeregte Diskussionen der zugeschalteten Ratsmitglieder.

Deutlich wurde, dass viele Räte darauf hoffen, dass die Fassade gerettet werden kann. Bürgermeister Steffen Bochinger unterstrich: „Wir müssen hier städtebaulich aufpassen.“

Ebenfalls ausführlich diskutiert wurde die Planung für eine Eventhütte auf dem großen Areal beim Restaurant Grenzsägmühle. Nach dem Willen des Investors soll das Gebäude 500 Quadratmeter umfassen mit einer Terrasse von 457 Quadratmetern. Die Eventhütte mit 230 Sitzplätzen ist allerdings aktuell so nicht genehmigungsfähig, wie Verwaltung und Ratsmitglieder unterstrichen. Zentrale Fragen seien offen und nicht vereinbar mit rechtlichen Vorgaben bis hin zur völlig offenen Stellplatzfrage. Zwar wurde die Anfrage zunächst einmütig abgelehnt, aber mit dem klaren Hinweis, dass die Gemeinde Interesse daran habe, dass ein geänderter Projektvorschlag dort willkommen sei, nicht zuletzt weil dort eine neue Halle für Festivitäten entstehen könne.

Mehr über das Thema lesen Sie am 11. Februar. in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.