Zwei Autos sind in einer Nacht Anfang August in Neuenbürg komplett ausgebrannt. Auch ein Baum fiel den Flammen zum Opfer. Gress/Süddeutsche Mediengesellschaft
Folgen des Brands: rußgeschwärzter Asphalt und ein verkohlter Baum. Foto: sab
Region
Entsetzen über erneute Brandstiftung - In Neuenbürg gehen zwei Autos in Flammen auf

Neuenbürg. Die Verunsicherung nach der wiederholten Brandstiftung in Neuenbürg macht sich erst am Morgen danach so richtig breit: Nach einer durchwachten Nacht, nach den Überlegungen, was alles hätte passieren können. „Ich darf gar nicht genauer drüber nachdenken“, meint eine Anwohnerin. „Nicht auszudenken, wenn das Feuer auf die Häuser übergegriffen hätte“, sagt eine andere Frau.

Die Verunsicherung nach der wiederholten Brandstiftung in Neuenbürg macht sich erst am Morgen danach so richtig breit: Nach einer durchwachten Nacht, nach den Überlegungen, was alles hätte passieren können. „Ich darf gar nicht genauer drüber nachdenken“, meint eine Anwohnerin. „Nicht auszudenken, wenn das Feuer auf die Häuser übergegriffen hätte“, sagt eine andere Frau. „Man fragt sich: Wann schlägt er wieder zu – und was steht dann in Flammen“, so eine dritte. Schließlich hat es erst vor kurzem im Bereich des Neuenbürger Friedhofs im Wald gebrannt, ebenso im Forst in Remchingen. Die Polizei ging von einer vorsätzlichen Tat aus. Wie auch in diesem Fall: In der Nacht auf Donnerstag hat ein Täter, vielleicht waren es auch mehrere, in der Schönblickstraße zwei Fahrzeuge in Brand gesteckt – es muss kurz vor 2.45 Uhr gewesen sein, so die Polizei. Wie eine Anwohnerin berichtet, war ihr Mann gerade im Haus unterwegs, als er die brennenden Auto sah und sofort die Rettungskräfte informierte. Zwei Autos, die direkt vor den brennenden Fahrzeugen abgestellt waren, konnten noch in Sicherheit gebracht werden. An einem Wagen fanden sich Spuren von einem Brandbeschleuniger, das beginnende Feuer konnte der Anwohner selbst löschen. Ein BMW, der nagelneu war, und ein Opel brannten jedoch völlig aus. Schaden: rund 50 000 Euro. Von dem heftigen Feuer zeugt noch die große schwarze Stelle auf dem Asphalt. Innerhalb kürzester Zeit griffen die Flammen auf einen großen Baum über, der wie eine riesige Fackel brannte.

Unbekannter flüchtet

Die Anwohner werden den Anblick so schnell nicht vergessen. „Das war wie eine Feuer-Fontäne“, berichten sie. Weit entfernt habe man das noch sehen können. Der Baum steht direkt vor dem Schlafzimmerfenster der einen Frau, das in der Nacht weit offen stand. „Das war ein Zischen und ein Funkenflug“, erinnert sie sich. Sie habe nur eines gedacht: „Wir müssen sofort hier raus.“ Die Flugasche hat ihre Gartenmöbel beschädigt. „Aber wenn durch die Funken die Gardinen oder Stoffe Feuer gefangen hätten – nicht auszudenken.“ Die Feuerwehr, die den Brand schnell unter Kontrolle brachte, habe deshalb den Dachstuhl des Hauses überprüft. Die beiden Anwohnerinnen sind durch Geräusche aus dem Schlaf gerissen worden. Zuerst habe man eine Autosirene gehört, dann einen furchtbar lauten Knall. „Wie eine Bombe war das.“ Direkt danach folgte erneut eine Sirene und der nächste Knall, dann habe es auch schon gebrannt.

Die Menschen berichten, dass in letzter Zeit sowohl in Neuenbürg als auch in Arnbach schon Autos gebrannt hätten. In Remchingen war im Juli nahe des Freibads außerdem an mehreren Stellen Feuer ausgebrochen. Von dem oder den Tätern fehlt bisher jede Spur. In der Nacht auf Donnerstag wurde in Tatortnähe eine verdächtige Person beobachtet, die sich bei Erkennen der Polizei in Richtung Enz entfernte. Es soll ein Mann gewesen sein, etwa 1,70 bis 1,80 Meter groß und mit sportlicher Statur. Er war mit einem dunklen Kapuzenpullover mit hellem Aufdruck, einer dunklen, langen Hose sowie dunklen Schuhen bekleidet und trug einen dunklen Rucksack bei sich, so die Polizei. Eine Fahndung, bei der auch ein Polizeihubschrauber zum Einsatz kam, verlief ohne Erfolg.

Ob die nächtliche Tat mit den Brandstiftungen in den Wäldern von Neuenbürg und Remchingen in der vergangenen Woche in Zusammenhang steht, sei Gegenstand der Ermittlungen, bestätigt Polizei-Pressesprecher Florian Herr. Diese müssten nun zeigen, ob derselbe Täter möglicherweise mit allen drei Feuern in Verbindung zu bringen sei. Der örtliche und zeitlicher Zusammenhang sei auffällig – könne aber auch Zufall sein, so Herr.

Zeugenhinweise an die Polizei in Karlsruhe unter (07 21) 66 60.