Hans-Ulrich Rülke und Erik Schweickert warnen davor, dass Pforzheim der Verlust des Insolvenzgerichts droht.
Heilemann (Archiv)
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FDP-Kandidatenkür: 100 Prozent für den Landtagsabgeordneten Erik Schweickert

Enzkreis/Niefern-Öschelbronn. Der Landtagsabgeordnete Erik Schweickert erntet in Öschelbronn nichts als Ja-Stimmen. Seine Kampfansage für die kommende Landtagswahl: Er will mit den Liberalen „den ganzen Wahlkreis umpflügen“.

Der Schauplatz für die Wahlkreiskonferenz der FDP zur Kür des Landtagskandidaten im Enzkreis gab den Ton schon vor: Öschelbronn, Steighalle. In der Heimatgemeinde des Nieferners Erik Schweickert also. Im Landtagswahlkreis Enz, zu dem alle Kreisgemeinden außer Engelsbrand, Birkenfeld, Ispringen und Kieselbronn gehören, setzen die Liberalen voll auf den aktuellen Abgeordneten. Von den Parteifreunden erhielt Schweickert vor allem Lob für seinen Einsatz bei konkreten, örtlichen Alltagssorgen im Enzkreis. Er habe sich einen Namen gemacht als einer, der sich um Probleme aktiv kümmere, bescheinigten ihm etwa FDP-Mitglieder aus Wiernsheim. Auch der Kreisvorsitzende Hans-Ulrich Rülke, zugleich Chef der FDP-Landtagsfraktion, strich Schweickerts Arbeit im Parlament heraus, vor allem als Vorsitzender des Wirtschaftsausschusses, und gerade auch seine Wahlkreisarbeit.

Wenig überraschend, dass sich der Nieferner keinem Herausforderer stellen musste. Und das Ergebnis der Kandidatenkür sprach für sich: 29 stimmberechtigte Parteimitglieder, 29 Ja-Stimmen für Schweickert. Kurz darauf war zudem klar: Der Professor für Internationale Weinwirtschaft mit beruflichen Wurzeln in der Sektkellerei seiner Familie, erhält als Ersatzkandidat den Diefenbacher Christian Häußermann zur Seite gestellt – einen Winzer. Häußermann erzielte bei nur einer Gegenstimme ein ähnlich starkes Ergebnis.

Schweickert hatte zuvor die Konferenz auf kämpferische Monate bis zur Wahl eingestellt. Erinnert hatte er die Liberalen daran, warum es sich lohne für Freiheitswerte und für das Vertrauen in mündige, verantwortungsbewusste Bürger einzutreten. Gerade in Zeiten der coronabedingten Einschränkungen, die von der FDP zunächst grundsätzlich voll mitgetragen worden seien, zeige sich, wie wichtig es sei, dort nicht lockerzulassen, wo Regelungen unsinnig oder Freiheiten ohne Not begrenzt seien. Sein Lieblingsbeispiel sind die bei den ersten Ladenöffnungen durch die Landesregierung eingeführten Verkaufsflächenbegrenzungen. „Den Sinn dieser Regel hat mir bis jetzt keiner erklären können“, sagte er. Also kritisierte er lautstark und freut sich, dass die Einschränkung mittlerweile gekippt ist. Widersprüchliche Hygienevorschriften in der Gastronomie seien ein anderes Beispiel.

Er wolle mit den Parteifreunden versuchen, solche Alltagsprobleme von Bürgern zu lösen. Das hätten er und die FDP in Verkehrsfragen gemacht – von der Residenzbahn, über „das Trauerspiel“ des A 8-Ausbaus im Enztal bis hin zu Brückensorgen wie etwa in Iptingen. In diesem Stil wolle er mit den Liberalen weitermachen. „Sagt mir, wenn ihr mitkriegt, wo die Leute der Schuh drückt“, appellierte er. Wenn man ernsthaft Lösungen suche, sei das das beste Mittel gegen Politikverdrossenheit und Protestwähler. So will er es verstanden wissen, wenn er den Parteifreunden sagt: „Ab morgen werden wir den ganzen Wahlkreis umpflügen, jeden Ort, jedes Thema.“