Alessandro Guhl, Notfallsanitäter beim DRK, freut sich, dass er „Toffie“ helfen konnte.
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Fahrzeug hat sich selbständig verschlossen: Notfallsanitäter befreien Hund aus überhitztem Auto in Tiefenbronn
  • pm/juf

Tiefenbronn. Ein alltäglicher Einkauf wurde am vergangenen Dienstag für zwei Rettungsdienstmitarbeiter des DRK Kreisverbandes Pforzheim-Enzkreis zur spontanen Rettungsaktion.

Auf dem Parkplatz eines Supermarktes in Tiefenbronn bat eine besorgte Frau sie um Hilfe – ihr Hund war in einem versehentlich verschlossenen Fahrzeug eingeschlossen, während draußen sommerliche Temperaturen herrschten. Dies teilt das DRK am Dienstag in einer Pressemitteilung mit. 

Die Fahrzeughalterin habe geschildert, dass sich ihr Auto unglücklicherweise verriegelt hatte, während der Schlüssel im Kofferraum lag. Ihr Hund „Toffie“ befand sich zu diesem Zeitpunkt im Inneren des Fahrzeugs – ohne Möglichkeit zur Belüftung und ohne Zugang zu Wasser. Aufgrund der Hitze drohte akute Lebensgefahr für das Tier.

Passanten hatten bereits erfolglos versucht, das Fahrzeug zu öffnen. In enger Abstimmung mit der Besitzerin und unter Berücksichtigung der akuten Gefahrenlage entschieden die zwei Rettungsdienstmitarbeiter, die Beifahrerscheibe des Fahrzeugs zu öffnen. Diese wurde zuvor sorgfältig mit Gewebeklebeband abgeklebt, um die Splitterbildung zu reduzieren. Anschließend wurde die Scheibe mit einem geeigneten Rettungswerkzeug eingeschlagen und der Hund aus dem Fahrzeug befreit.

Glücklicherweise blieb „Toffie“ unverletzt und konnte wohlbehalten an seine Besitzerin übergeben werden. Auch alle Helfenden blieben unverletzt. Der entstandene Sachschaden am Fahrzeug war gering.

Der DRK-Kreisverband Pforzheim-Enzkreis weist in diesem Zusammenhang eindringlich darauf hin: Lassen Sie niemals Tiere oder Kinder bei warmem Wetter im Fahrzeug zurück – selbst wenige Minuten können lebensbedrohlich sein.

Vor rund einem Jahr hatte PZ-news das Thema Hitze im Auto bereits einmal behandelt. In dem Artikel wurde untere anderem eine Studie des Allgemeinen Deutschen Automobil-Clubs (ADAC) behandelt. Hier zeigte sich: Bei einer Außentemperatur von rund 27 Grad – im Sommer und in der Mittagssonne nichts Ungewöhnliches – heizt sich das Wageninnere bereits nach zehn Minuten um mehr als zehn Grad auf. Nach 30 Minuten liegt die Temperatur bei über 50 Grad, ab jetzt wird es laut dem ADAC kritisch. Nach eineinhalb Stunden ergibt die Untersuchung knapp 60 Grad – Temperaturen, die für den menschlichen Körper tödlich enden können. „Es geht wahnsinnig schnell“, warnte Alexa Sinz, Leiterin Kommunikation beim ADAC Nordbaden, und das nicht nur im Sommer: Schon im April etwa habe die Sonne richtig viel Kraft.