Großbrand in Neuenbürg im Enzkreis droht sich auszubreiten: Größere Scheune im dicht bebauten Ortskern steht lichterloh in Flamm
Der Schuppen ist abgebrannt, der Dachstuhl eines nebenstehenden unbewohnten Hauses, das als Lager diente, ist eingestürzt.
Waldemar Gress / Einsatz Report24
Region
Feuerwehr in Neuenbürg löscht bis 3 Uhr in der Nacht: Brandursache unklar

Neuenbürg. Zahlreiche Notrufe aus Neuenbürg haben am Dienstagabend gegen 18 Uhr die Leitstelle der Feuerwehr erreicht. Und in kurzer Zeit weitete sich der Alarm wegen eines Gebäudebrands an der Mühlstraße zu einem wahren Großeinsatz aus. 119 Einsatzkräfte und 25 Fahrzeuge von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst, so Manfred Wankmüller, Kommandant der Neuenbürger Wehr, sind im mehrstündigen Einsatz gewesen.

Sorge um Funkenflug und Hitzestrahlung

Das Problem: Im dicht bebauten Stadtkern bestand die Gefahr, dass durch von heftigen Winden getriebener Funkenflug und Hitzestrahlung umliegende Gebäude ebenfalls in Brand geraten könnten. Und so eilten Feuerwehrleute mit ihrer jeweiligen Spezialausrüstung aus Pforzheim, Eisingen, Knittlingen, Engelsbrand und Birkenfeld, Helfer vom Technischen Hilfswerk und vom DRK-Ortsverein zum Brandort. Über die Birkenfelder Drehleiter musste sogar von der anderen Enz-Seite aus über den Fluss hinweg ein Löschangriff gestartet werden.

Die massive Bedrohung der umliegenden fünf Wohnhäuser und des dort liegenden Stadtarchivs musste die Feuerwehr durch eine Riegelstellung, quasi eine aus mehreren Rohren gestrahlte Wand aus Wasser – in Schach halten. Dafür musste Löschwasser aus der Enz entnommen werden. 

Brandursache und Schadenshöhe noch unklar

Beim Eintreffen der Feuerwehr Neuenbürg stand das Gebäude bereits im Vollbrand. Zuerst hatte ein Schuppen unweit von Rathaus und Elektrizitätswerk Feuer gefangen, in dem sonst Autos von städtischen Mitarbeitern stehen. Zum Brandzeitpunkt war er leer. Dann griff das Feuer auf das angrenzende Lager über, in dem zum Beispiel Material für Betriebselektriker lagerte.

Ein Gebäude in der Mühlstraße steht in Vollbrand.
Privat

Gegen 20.30 Uhr galt der Brand als gelöscht, gleichwohl noch Nachlöscharbeiten und eine Brandwache nötig waren. So musste die Feuerwehr einen Bagger einsetzen, mit dem sie die abgebrannten Gebäudeteile auseinanderziehen konnte, um die Glutnester abzulöschen. Die Arbeiten zogen sich bis 3 Uhr in die Nacht. Laut Polizei ist ein Schaden in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro entstanden. 

Ein Gebäude in der Mühlstraße steht in Vollbrand.
Privat

Mit THW-Fahrzeugen mit Lautsprechern wurden die Innenstadtbewohner aufgefordert, Türen und Fenster geschlossen zu halten. In manchen Teilen der Innenstadt war der Strom ausgefallen. Über Brandursache und Schadenshöhe ist noch nichts bekannt.