Tochter Ann-Kathrin Dettinger musste eine dreimonatige Reise nun abbrechen. Foto: Privat
Die Brüder Max (von links) und Tim Dettinger, Firmengründer Theo A. Dettinger und Geschäftsführer Thilo Dettinger bei einem Besuch von Oberbürgermeister Frank Schneider im Familienunternehmen in Enzberg (Archivbild). Die Außenstelle in Österreich ist von der Coronakrise nicht betroffen. Foto: Privat
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Firma Dettinger aus Enzberg führt eine Filiale in Österreich: Berufliche Ausfälle gibt es noch keine - nur privat gibt es einen Verzicht

Mühlacker-Enzberg. Der Betrieb sei weder geschlossen noch in irgendeiner Weise eingeschränkt oder beeinträchtigt, berichtet Thilo Dettinger. Er ist 55 Jahre alt und Teil des Enzberger Familienunternehmens Theo A. Dettinger, das den Namen seines Vaters trägt und von eben diesem auch gegründet wurde. Die Firma für Präzisionswerkzeugbau und CNC-Bearbeitungen betreibt eine Filiale in Österreich. Allerdings in einem Gebiet, das von der Corona-Pandemie im Gegensatz zu den Gebieten Tirol und Niederösterreich noch nicht ganz so vereinnahmt wurde.

Es handelt sich um den Ort Saalfelden bei Salzburg, nahe der Grenze zu Deutschland. Und genau die konnte sein Sohn Max am vergangenen Wochenende auch noch ohne Probleme passieren, erzählt Thilo Dettinger der PZ am Telefon. „Er fuhr Freitagabend hin, um Teile zur Verarbeitung hinzubringen.“ Am Dienstag dann habe er die Heimreise angetreten und wurde an der Grenze prompt angehalten. „Die Beamten fragten, wo er sich aufgehalten habe und nach dem Grund für seine Reise, woraufhin er ihnen berichtete, dass er sowohl Ski fahren als auch beruflich dort tätig war. Dann ließen sie ihn passieren.“

Weitere Fahrten seien zunächst nicht nötig und daher auch nicht vorgesehen.

Aus Dubai zurück in die Heimat

Größere Probleme bereitet die Corona-Krise jedoch seiner Tochter Ann-Kathrin. Die 21-Jährige, die beim FC Viktoria Enzberg Fußball spielt, hatte vor zwei Wochen eine dreimonatige Reise angetreten. Geplant war eine Tour durch Teile Südostasiens mit Trips nach Australien und Neuseeland. Heute fliege sie vom thailändischen Phuket nach Dubai und von dort am Samstag wieder zurück in die Heimat. Zu unsicher sei die Situation bezüglich des Flugverkehrs, berichtet ihr Vater. „Sie ist schon ziemlich frustriert“, so der 55-Jährige. Einen Rückflug zu bekommen sei nicht schwer gewesen, sie habe einfach über ihr Reisebüro in Deutschland umgebucht und lande nun in Düsseldorf.

Sorgen machen müsste der Geschäftsführer sich vor allem um seinen Vater, der als 81-Jähriger zur Risikogruppe gehört und selbst im hohen Alter noch im Betrieb tätig ist. Doch der lasse sich nur schwer bremsen. „Wir haben aber generell keine Angst vor einer Infektion“, so Dettinger. In seinen Betrieben sei für Sicherheit gesorgt. „Unsere Mitarbeiter arbeiten fast jeder in einer eigenen Abteilung. Der nötige Abstand wird also gewahrt.“ Außerdem gebe es momentan keinen persönlichen Kundenkontakt, alles werde entweder telefonisch oder per E-Mail abgewickelt. Positiv bewertet Thilo Dettinger auch, dass hinsichtlich der Filiale in Österreich das Einreichen der Kurzarbeit drastisch erleichtert worden sei. Zudem könnten die dortigen Mitarbeiter mit dem Formular „Schlüsselarbeitskraft“ problemlos zu ihrer Arbeitsstätte gelangen.