Die Zahl der Neu-Infektionen ist tendenziell rückläufig, dennoch vermeldet das Gesundheitsamt Pforhzheim/Enzkreis am Freitag acht aktuelle Corona-Todesfälle. Elf weitere wurden nachträglich Pforzheim und dem Enzkreis zugeordnet.
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Gesundheitsamt Enzkreis/Pforzheim meldet acht aktuelle und elf nachträglich erfasste Corona-Todesfälle
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Enzkreis/Pforzheim. Zahlreiche weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Corona-Virus meldet das Gesundheitsamt. Allerdings handelt es sich dabei nicht nur um Menschen, die in den vergangenen Tagen gestorben sind, sondern auch um Fälle aus den vergangenen Wochen, die dem Gesundheitsamt Enzkreis/Pforzheim erst jetzt angezeigt worden sind. Zusammengezählt ergibt das 19 Corona-Todesfälle, die die Gesamtzahl für Pforzheim und den Enzkreis auf 297 erhöhen.

In dieser Woche sind in Pforzheim zwei und im Enzkreis sechs Menschen am oder mit dem Coronavirus verstorbenen; die fünf Frauen und drei Männer waren zwischen 70 und 96 Jahre alt. Bereits in den zurückliegenden Wochen waren weitere elf Menschen zwischen Anfang 80 und Ende 90 gestorben, neun aus Enzkreisgemeinden und zwei aus Pforzheim, vier Männer und sieben Frauen.

Darum gibt das Landesgesundheitsamt andere Todesfall-Zahlen an

Insgesamt erhöht sich damit die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben sind, in Pforzheim auf 115 und im Enzkreis auf 182. Aber: Die Zahlen des Landesgesundheitsamtes weichen davon ab. Warum?

Während die Meldung von Todesfällen, bei denen der Verdacht auf einen Zusammenhang mit dem Corona-Virus besteht, durch die Kliniken in der Regel schnell und reibungslos laufe, sei dies bei Todesfällen in Altenpflegeheimen nicht immer der Fall, so Enzkreis-Pressesprecher Jürgen Hörstmann. Deshalb könne es passieren, dass Totenscheine mit großer Verzögerung dem Gesundheitsamt vorliegen würden, das dann noch prüfen müsse, ob jemand am oder mit dem Coronavirus verstorben sei oder ob es keinen Zusammenhang gebe. Aktuell, so Hörstmann arbeite das Team im Gesundheitsamt diese nachträglichen Meldungen ab.

Die Zahlen der Todesfälle in Pforzheim und im Enzkreis, die das Landesgesundheitsamt täglich veröffentlicht, liegen unter denen, die das Gesundheitsamt Enzkreis/Pforzheim aufführt. Der Grund: Hier werde an zwei verschiedenen Datenbanken gearbeitet. „Das gesamte Fallmanagement wird über Access abgewickelt, die Meldung an das LGA erfolgt jedoch über die Anwendung SURVNET“, so Hörstmann.

Dort würden neu eingehende Infektionsfälle sehr zeitnah eingetragen. Dies gelte jedoch nicht bei Todesfällen. Hier erfolge die entsprechende Aktualisierung in SURVNET aus Access heraus zum Teil mit deutlicher Verzögerung, was zum einen daran liege, dass zunächst noch einmal sorgfältig der gesamte Fall geprüft werde, aber auch daran, dass die Priorität des Teams eben auf den neuen Fällen liege.

„Wir gehen davon aus, dass wir im Lauf der kommenden Woche die Differenz aufarbeiten, zumindest verkleinern können“, teilt Jürgen Hörstmann mit.