
Bereits 2016 hatte eine ähnliche Formation für Aufsehen in der PZ-Region gesorgt. Das Foto von den rätselhaften Hubschraubern über Illingen hatte damals PZ-Leserin Melanie Schmidt geschossen.
PrivatPforzheim/Enzkreis. Sieben Hubschrauber erregen am Montagmorgen die Aufmerksamkeit einiger PZ-Leser. Sind sie vom Militär? Und warum fliegen sie überhaupt in einer so großen Gruppe?
"Über Straubenhardt sind gerade 7 Hubschrauber in Formation geflogen. Wisst ihr dazu etwas? Könnten Militärhubschrauber gewesen sein", schreibt eine PZ-Leserin auf Instagram. Und sie ist nicht die einzige Beobachterin, die sich über die Formation wundert. Auch über Dillweißenstein sieht man sie und über Neuenbürg habe ein einzelner Hubschrauber des Militärs gekreist.
Ein anderer Nutzer berichtet von bis zu zehn Kampfjets, die bereits seit Tagen über Pforzheim fliegen würden. Niemand wisse, wieso und das versetze die Bürger in Angst.


Nach Aufregung um Militärflüge über der Region: Bundeswehr gibt bei Helikoptern Entwarnung
Aber was hat es damit auf sich?
Pressesprecher Benjamin Koch vom Polizeipräsidium Pforzheim kann zumindest etwas Entwarnung geben. Wie er auf Nachfrage der PZ sagt, seien ihnen Truppenübungen in Calw, Rastatt und Freudenstadt angekündigt worden. Allerdings erst ab Montag. Zu den Übungen würden Personen und Fahrzeuge gehören, einzelne Hubschrauber schließt er nicht aus.
Auch auf der Website der Gemeinde- und Tourist-Information von Enzklösterle lässt sich eine Meldung finden, die Übungen der Bundeswehr vom 20. Oktober bis 24. Oktober im Landkreis Calw ankündigt. Dort wird außerdem auf die Gefahren eventuell liegengebliebener Sprengmittel, Fundmunition und dergleichen hingewiesen. Sollten derartige Gegenstände aufgefunden werden, solle man die nächste Polizeidienststelle verständigen, heißt es weiter.
Französischen Streitkräfte über der Region
Ein Sprecher des Luftfahrtamtes der Bundeswehr hat die Angaben der PZ-Leser mit den Radardaten verglichen. Demzufolge seien über der Region acht Helikopter der französischen Streitkräfte auf dem Weg von Burscheid (Frankreich) zum ungarischen Luftwaffenstützpunkt Pápa geflogen. Zur Flugbewegung würden fünf Transporthelikopter NH90 und drei Kampfhelikopter TIGER gehören. Um 8.51 Uhr habe ein Transporthelikopter NH90 der Bundeswehr die Region in einer Höhe von knapp 1600 Meter von Niederstetten nach Frankreich überflogen. Gegen 9.50 Uhr habe die Formation dann Dillweißenstein in einer Höhe von 550 Meter erreicht. Auch ein TIGER der französischen Streitkräfte sei auf derselben Höhe und derselben Route um 13.28 Uhr geflogen. Der Flug fand nach den flugbetrieblichen Bestimmungen statt, so der Sprecher des Luftfahrtamtes der Bundeswehr.
Warum gibt es solche Truppenübungen?
Auf Nachfrage der PZ heißt es vonseiten der Bundeswehr, das Beherrschen der komplexen Waffensysteme und die reibungslose Zusammenarbeit bedürfen intensiver Ausbildung. Nicht nur zur glaubwürdigen Abschreckung und Verteidigung sei dies zwingend notwendig, sondern auch zur Vermeidung von Unfällen müsse immer wieder geübt werden. Solche Übungen müssten auch außerhalb der bekannten Kasernen und Übungsplätze stattfinden. Zu dem genauen Übungszweck oder Truppenteilen könne man allerdings keine Angaben machen, heißt es weiter.