
- Nico Roller
Keltern-Niebelsbach. Längst ist Mathias Kraft in Niebelsbach angekommen, längst hat er Kontakt zum Kirchengemeinderat und zu so manchem Gemeindemitglied aufgenommen. „Verheißungsvoll“ sei der Start gewesen, sagt Dekan Joachim Botzenhardt, als er Kraft am Samstagabend im Rahmen eines feierlichen Gottesdiensts offiziell in sein inzwischen gar nicht mehr so neues Amt einführt. Schon seit März ist der Gräfenhäuser Pfarrer auch für die rund 450 Evangelischen in Niebelsbach zuständig. Durch den Pfarrplan 2024 wurde die ehemalige Pfarrstelle Arnbach-Niebelsbach aufgelöst: Während Arnbach Teil der Verbundkirchengemeinde Neuenbürg wurde, bleibt Niebelsbach eine selbstständige Kirchengemeinde, die vom Pfarramt in Gräfenhausen mit versehen wird.
„Sie sind kein Unbekannter in Niebelsbach“, sagt Botzenhardt über Kraft und attestiert ihm, auch vor dem März schon ein gern gesehener Gast gewesen zu sein. „Viele Niebelsbacher haben Sie kennen und schätzen gelernt.“ Aufgewachsen im Nordschwarzwald, hat Kraft ein Theologiestudium absolviert, bevor ihn der Weg in Richtung Sibirien führte. Nach dem Vikariat und einer Station in Neuenbürg kam er im Jahr 2007 als Pfarrer nach Gräfenhausen, wo er laut Botzenhardt mit seiner freundlichen und einfühlsamen Art viele Herzen gewonnen hat. Auch für Kunst und Kultur habe Kraft etwas übrig, sagt der Dekan und wünscht ihm in Niebelsbach einen guten Anfang und „viele offene Türen“. Die Kirchengemeinde bittet er:
„Gehen Sie gemeinsam ans Werk und bauen Sie gemeinsam Gemeinde.“
Als Begrüßungsgeschenk überreicht er eine 50 Zentimeter lange Schachtel mit vielen verschiedenen Pralinen, die nicht nur die Vielfalt der Niebelsbacher Kirchengemeinde symbolisieren soll, sondern auch den Umstand, dass der Kelterner Ortsteil in die Länge gebaut ist. Glückwünsche kommen auch von Kirchengemeinderatsvorsitzender Eleonore Heinkel, von Kindergarten-Leiterin Michaela Dürr, für den Seniorenkreis von Theo Moser und für die Kinderkirche von Beate Rösler-Hartmann. Auch Bürgermeister Steffen Bochinger gratuliert und lobt schon jetzt die gute Zusammenarbeit. In seiner Predigt spricht Kraft über die Gastfreundschaft, die zur christlichen Gemeinde gehört, als sichtbarer Ausdruck des einen Leibes Christi. Zusammen mit den Gottesdienst-Besuchern betet er das Vaterunser.
Für die musikalische Umrahmung sorgt die Bläsergruppe. Eigentlich hätte es für Kraft schon im April eine große Einführungsfeier in der Pankratiuskirche geben sollen. Nachdem die Corona-Krise und die mit ihr einhergehenden Verordnungen dieses Vorhaben unmöglich machten, hat man den Gottesdienst nun mit rund 30 Gästen im Freien auf dem Gelände des örtlichen evangelischen Kindergartens nachgeholt.
