

Mühlacker. Sterben in Corona-Zeiten – in den vergangenen Wochen in einigen Fällen ein sehr einsamer Moment. Schließlich sind nicht nur persönliche Kontakte nur eingeschränkt erlaubt, auch Hilfe von außen gab oder gibt es kaum und wenn überhaupt fast nur am Telefon. „Doch das ist einfach nicht dasselbe“, sagt Hannelore Stegmaier. Sie ist Koordinatorin beim Ambulanten Hospizdienst Östlicher Enzkreis, ein Verein zur Begleitung von Schwerkranken, Sterbenden, Angehörigen und Trauernden mit Sitz in Mühlacker. Dessen Arbeit steht seit dem Lockdown und auch jetzt noch nahezu still, bedauert Stegmaier.
Dabei ist die Begleitung mit dem ausreichenden Abstand und einem Mund- und Nasenschutz nun wieder erlaubt, doch die Anfragen seien noch eher gering. Vermutlich trauen sich viele noch nicht. „Wir wünschen uns sehr, dass wir bald wieder tätig werden und die Menschen unterstützen können“, sagt Vorsitzender Dr. Johannes Sebastian. „Auch wenn durch die Abstandsregelungen und die Maske die Nähe fehlt.“ Doch auch jetzt dürfe man eben eines nicht vergessen: Nicht nur die Schwerkranken oder die Angehörigen sind oft Risikopatienten, auch einige Ehrenamtliche sind gefährdet, zum Beispiel aufgrund ihres Alters oder bestimmten Vorerkrankungen. „Wir müssen also auch erst einmal die Ehrenamtlichen abfragen, wer sich denn zutraut, eine Begleitung zu machen“, erklärt der Lienzinger Allgemeinarzt im Ruhestand. Hinzu kommt, dass die Krankenhäuser und Pflegeheime auch jetzt nach den ersten Lockerungen nur sehr eingeschränkten Besuch zulassen, weshalb die Begleitung der Familien nicht möglich ist. Denn bei Hospizarbeit gehe es nicht nur um den Sterbenden oder Schwerkranken selbst. Auch viele Angehörige benötigen Beistand und trostspendende Worte.
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