Tausendundeine Nacht auf der Bühne beim FC Nöttingen. zachmann
Region
Im Rhythmus des Orients
  • Julian Zachmann

Remchingen-Nöttingen. Weit gefehlt, wer glaubt, für gekonnten Hüftschwung in bunt-schillernden Kostümen und für ausdruckstarke Darbietungen zu arabischer Musik bedürfe es einer Reise ins Morgenland: Mit den Deutschen Meisterschaften im Orientalischen Tanzen sowie im Tribal- und Bollywood-Dance holte der Turnverein Nöttingen die kunstvoll-rhythmischen Bewegungsformen samt professioneller Tänzerinnen und einer handvoll Tänzern mitten in die Region. Nicht nur Tanzbegeisterte ließen sich von den Darbietungen verzaubern.

„Neben der Technik kommt es beim orientalischen Tanz auch stark auf die Ausdruckswirkung und Choreographie an“, verdeutlichte Gabriela Samra Fuchs. Sie ist Turnratsmitglied beim TVN und begeistert dort Jung und Alt seit rund 20 Jahren für den orientalischen Tanz. „Das Tolle daran ist, dass dieser Tanz für jede Figur geeignet ist und neben den Minikids ab fünf Jahren auch Senioren bis über 75 dabei sind. Außerdem trainiert man nicht nur das Gehirn, sondern fördert auch die Gesundheit“, erklärte die Trainerin, die nach ihrer eigenen Wertungsrichter-Ausbildung das Großevent mit rund 360 Teilnehmern und über 450 Starts zum TVN holte.

Elegant moderiert von Michael Schlotmann-Haßenpflug vom deutschen Tanzverband TAF gingen als erstes die Kids an den Start und durften wenig später ihre Pokale aus den Händen der Bundestagsabgeordneten Katja Mast (SPD) entgegennehmen. „Diese Tanzform boomt im Süden Deutschlands, weil sie einfach für jeden da ist. Die einen betreiben sie professionell, andere als Hobby und wegen der Gemeinschaft. Vielen gefällt auch einfach die Musik und der Glitzerfaktor spielt natürlich auch eine Rolle“, verdeutlichte Stefanie Gleiter vom Bundesverband Orientalischer Tanz, die ebenso mit einem Stand vertreten war wie Kostüm- und Accessoire-Händler.

Direkt aus Ägypten haben Tanzschulleiterin Anja Heidinger-Pohlmann aus Bad Friedrichshall und ihre Tänzerinnen dagegen ihre Kostüme importiert. Während viele Teilnehmer als Einzeltänzer an den Start gingen, entschieden sie sich, mit einer Achter-Formation samt Fächerschleier in den Bereichen Contemporary und Fantasy die Jury zu überzeugen.

Während die vereinseigenen Tänzer während des Wettbewerbs für die Rahmenorganisation und eine kulinarische Stärkung sorgten, standen sie am Samstagabend selbst auf der Bühne: Gabriela Samra Fuchs nahm die Besucher einer unterhaltsamen Benefiz-Show mitten hinein in die „Träume aus 1001 Nacht“. Den Erlös will der Verein gemeinnützigen Zwecken zugutekommen lassen, über die man noch entscheiden werde.