Ende Juni hatten die Bagger die Arbeit aufgenommen – zunächst für Zufahrtswege und für die Fundamente, auf denen die geplanten elf Windräder einmal stehen sollen. Foto: Meyer, Archiv
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Im Wald bei Straubenhardt haben die Arbeiten am Windpark begonnen
  • Alexander Heilemann

Die Baumaschinen, mit denen der Windpark im Wald zwischen Straubenhardt, Dennach, Dobel und Neusatz errichtet werden soll, sind da. Es wird also ernst mit dem Vorhaben. Die Projektbetreiber von Wirsol freut das – gleichzeitig wissen sie, dass sich einige Bürger und Kommunen, die den Park ablehnen, das Projekt aufmerksam und kritisch verfolgen. Die kritischen Blicke schlagen sich beispielsweise in Anzeigen der Bürgerinitiative Gegenwind zu Naturschutzauflagen nieder. Auf juristischer Seite läuft zudem der Versuch, durch einen Eilantrag beim Verwaltungsgericht Karlsruhe den Bau gleich wieder zu stoppen.

Die Naturschutz-Vorwürfe weist Peter Vest, der Geschäftsführer des Wirsol-Mutterkonzerns Wircon, von sich. Zwei Feuchtbiotope, die als zerstört kritisiert worden waren, seien im einen Fall Wildschweinen zum Opfer gefallen. Im anderen habe der Forst eine Begradigung vorgenommen. Und die Vorwürfe einer verschlossenen Bruthöhle und eines gefällten Horstbaums? Beide seien unbewohnt gewesen und in der Umgebung böten sich Vögeln genügend Ausweichmöglichkeiten. „Wir arbeiten immer im Einklang mit den rechtlichen Vorgaben“, so Vest. Die Ermittlungen zu den Anzeigen laufen nach Angaben von Polizeisprecher Ralf Minet noch völlig ergebnisoffen.

Bei Wirsol sei man sich im Klaren, wie kritisch die Arbeiten verfolgt würden. Umso sorgfältiger wolle man vorgehen, so Vest. In einen Fonds zum Flächenausgleich bezahle man knapp 800 000 Euro ein. Die Auflagen nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) erfülle man und arbeite in Abstimmung mit Forst und mit den Energieversorgern vor Ort wie den Stadtwerken Pforzheim.

Auch auf rechtlicher Seite laufen die Verfahren noch. Beim Eilantrag ans Verwaltungsgericht Karlsruhe lässt sich der Zeitraum für eine Entscheidung noch nicht abschätzen. Vorsitzender Richter Henning Jaeckel-Leight schätzt vorsichtig, ein Beschluss könnte noch im Sommer fallen. Derzeit stünden weitere angekündigte Stellungnahmen aus. Beide Parteien wollten auf Darstellungen der anderen Seite noch einmal antworten. Peter Vest sagt, er sehe dem Verfahren gelassen entgehen: „Wir haben immer gesagt, wenn wir alles richtig gemacht haben, dann steht der Park, und tatsächlich haben wir im Planungsprozess alles richtig gemacht, ansonsten hätten wir die BImSch-Genehmigung nicht erhalten und könnten jetzt nicht mit dem Bau beginnen.“

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