Symbolfoto: MIND AND I - stock.adobe.com
Region
Keine Erinnerung an die Tatnacht: Prozess nach Attacke in Mühlacker auf schwangere Mitbewohnerin

Mühlacker/Pforzheim. Vor der auswärtigen Großen Strafkammer des Landgerichts Karlsruhe unter Vorsitz von Richter Andreas Heidrich muss sich ein Somalier für den Angriff auf eine schwangere, verheiratete Mitbewohnerin in Mühlacker verantworten. Angeklagt ist er unter anderem wegen versuchten Mordes und versuchter Vergewaltigung.

Laut Anklageschrift von Staatsanwalt Henrik Blaßies habe der 16-jährige Flüchtling in der Nacht des 22. Mai gegen 2 Uhr die Zimmertür seiner 23-jährigen Landsfrau eingerannt, um sie zu vergewaltigen. Als die Frau, deren Mann bei der Schichtarbeit war, sich wehrte, habe er sie geschlagen, gewürgt, ins Gesicht gebissen und geschrien: „Heute ist deine letzte Nacht.“ Erst als die Polizei die Wohnung aufbrach, habe er von der Frau abgelassen. Nun sitzt er in Untersuchungshaft.

Am zweiten Verhandlungstag in Pforzheim erklärte Verteidiger Stefan Rothenstein: Was die Tatnacht angehe, habe sein Mandant – der 2015 Richtung Deutschland geflüchtet sei – einen Blackout. Um dem Angeklagten nicht von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten zu müssen, wurde die 23-jährige Somalierin per Videoübertragung und mit Dolmetscherin aus einem anderen Raum als Zeugin vernommen. Sie schilderte die Schmerzen, wie er ihr die Hose auszog, die Ohnmacht durchs Würgen, den Gedanken an eine Flucht durchs Fenster, obwohl die Wohnung im dritten Stock lag. Geblieben seien dauernde Kopfschmerzen, Angst und Albträume.

Auf Heidrichs Frage, warum der Angeklagte wohl so voller Hass auf sie gewesen sei, erklärte die 23-Jährige: „Weil ich nicht mehr für ihn gekocht habe.“

Mehr lesen Sie am 12. Dezember in der „Pforzheimer Zeitung“ oder im E-Paper auf PZ-news.