Gerade Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen oder Vögel seien soziale Arten und müssten unbedingt mit Artgenossen gehalten werden.
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Keine Tiere unterm Baum: Enzkreis-Veterinäramt warnt vor unüberlegten Geschenken

Enzkreis. Das Veterinäramt des Enzkreises warnt in der Vorweihnachtszeit vor unüberlegten Haustiergeschenken. Ein Tier bedeute eine langjährige, oft Jahrzehnte dauernde Verpflichtung, erinnert Amtsleiterin Gudrun Vollrath. Die Entscheidung für ein Haustier müsse gut überlegt sein und solle „nie spontan“ getroffen werden. Tiere seien „keine Überraschungsgeschenke und kein Spielzeug“, sondern Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen.

Viele Tiere benötigen täglich Zeit, Zuwendung und verlässliche Routinen. Nur durch regelmäßigen Kontakt entstehe die Bindung, die für ihr Wohlbefinden wichtig ist. Gerade Kleintiere wie Kaninchen, Meerschweinchen oder Vögel seien soziale Arten und müssten unbedingt mit Artgenossen gehalten werden.

„Vor der Anschaffung sollte man die Bedürfnisse des Tieres und den eigenen Lebensstil realistisch abgleichen“, so Vollrath. Ein Haustier als Geschenk könne zunächst für große Freude sorgen, doch entscheidend sei, ob der Beschenkte dauerhaft in der Lage sei, Versorgung, Pflege und Verantwortung zu übernehmen. Bei Kindern übernähmen oft die Eltern früher oder später die tägliche Pflege – vom Füttern über das Reinigen von Käfigen bis zu regelmäßigen Spaziergängen mit dem Hund. Hinzu kämen laufende Kosten für Futter, Routineuntersuchungen und mögliche medizinische Behandlungen.

Tierpatenschaften im Pforzheimer Wildpark

Als Alternative zum lebenden Tier empfiehlt das Veterinäramt etwa eine Tierpatenschaft, beispielsweise im Pforzheimer Wildpark. Ist die Anschaffung eines Tieres bereits beschlossene Sache, rät das Amt zum Kauf bei seriösen Züchtern oder Haltern. Dort würden Interessierte umfassend über Bedürfnisse und Haltung informiert, häufig auch über den Kauf hinaus. Ebenso könne die Adoption aus einem Tierheim oder von einem Tierschutzverein eine gute Option sein. Von Tieren aus dem Ausland oder aus zweifelhaften Internetangeboten rät Vollrath ab. Herkunft und bisherige Haltung seien oft nicht nachvollziehbar.