Die Feuerwehr musste mit einem Großaufgebot an Einsatzkräften nach Kürnbach anrücken, wo ein Keller brannte.

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Mühlacker
Kellerbrand in Kürnbach: Bewohner mit Drehleiter evakuiert - 12 Verletzte
  • Thomas Kurtz

Kürnbach. Am späten Nachmittag will die Flut an Blaulicht und Martinshornklängen in Kürnbach nicht abreißen. Um 16.23 Uhr geht ein Notruf bei der Feuerwehr ein. In einem Mehrfamilienhaus an der Adlerstraße ist das komplette Treppenhaus verraucht. Die Bewohner von sechs Wohnungen können sich nicht mehr selbst ins Freie retten, sondern warten hinter Fenstern und auf Balkonen auf die Retter.

Die Freiwillige Feuerwehr Kürnbach, die mit 25 Mann angerückt kam, organisierte schnell Verstärkung. Aus Sulzfeld kamen 18 Feuerwehrleute, aus Oberderdingen-Flehingen waren es 12. Mit der Drehleiter wurden die Menschen von den Balkonen geholt, in einem Fall musste eine Person über eine Steckleiter gerettet werden. Zuvor hatte bereits ein Nachbar begonnen, den Bewohnern aus dem ersten Stock über eine Leiter ins Freie zu helfen.

Im Grunde, so Hartmut Grüneich, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Kürnbach, sei die Evakuierung ruhig und kontrolliert abgelaufen, weil auch die Hausbewohner nicht in Panik verfallen seien. Und das trotz Brandrauch, der sich unter den Wohnungstüren hindurch auch in die Wohnräume zog. So mussten zwölf Menschen, Erwachsene und Kinder, wegen Rauchgasvergiftungen vom ebenfalls in großer Personalstärke angefahrenen Rettungsdienst in umliegende Krankenhäuser gebracht werden.

Der dichte Rauch im Treppenhaus stammt von einem Kellerbrand, dessen Folgen durch die offen stehende Kellertüre verschärft wurden. Für die Feuerwehr sei es schwierig und zeitaufwändig gewesen, so Grüneich, den Brandherd zu lokalisieren. Unter Atemschutz seien zwei Trupps vom Gebäudeinneren und von außen in die lichtlosen und komplett verqualmten Kellerräume vorgedrungen. Der eigentliche Kellerbrand sei dann vergleichsweise schnell gelöscht worden.

Der dichte Rauch, der sich im ganzen Haus und auch in einigen Wohnungen recht stark verteilen konnte, hat das Haus vorerst unbewohnbar gemacht. Armin Ebhardt, Bürgermeister der Gemeinde Kürnbach, war selbst vor Ort. Er machte sich ein Bild von der Lage und vermittelte den Hausbewohnern Notunterkünfte.

Die Brandursache muss erst noch von der Kriminalpolizei ermittelt werden. Die Beamten aber können sich erst ein genaues Bild von der Situation vor Ort machen, wenn die Kellerräume wieder begehbar sind. Der Keller soll auch von außen zugänglich gewesen sein.

Der Schaden wird von der Polizei auf rund 50.000 Euro geschätzt.