Ein herabgefallener Ast hat die Feuerwehr Straubenhardt beschäftigt.
Markus Rott/ Einsatz Report 24
Region
"Kirk" zieht über Pforzheim und den Enzkreis: Einige Stromausfälle im Oberen Enztal

Pforzheim/Enzkreis. Sturmtief "Kirk" hat den ein oder anderen PZ-Leser am frühen Donnerstagmorgen aus dem Schlaf gerissen. Von wetternden Rollladen, über umgefallene Mülltonnen wird berichtet.

Auch Christian Koch, Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit im Polizeipräsidium Pforzheim bestätigt, dass es in den vergangenen Stunden zu Einsätzen von Polizei und vermehrt auch der Feuerwehr gekommen sei. Es habe sich jedoch meistens um herabgefallene Äste, umgefallene Verkehrsschilder, Mülltonnen und andere wenig gesicherte Gegenstände gehandelt. 

"Aktuell haben wir keinen größeren Einsatz und auch keine verletzten Personen zu verzeichnen", so Koch in Bezug auf "Kirk".

Es ist auch zu einzelnen Busausfällen gekommen. Im Mäuerach warteten Schülerinnen und Schüler gegen 7 Uhr auf den Bus, dieser konnte wegen eines umgestürzten Baumes jedoch nicht kommen. 

Im Gemeindegebiet von Wiernsheim hat die Unwetternacht zwei Feuerwehreinsätze ausgelöst. Wie Kommandant Ralph Küppers mitteilt, wurde die Abteilung Iptingen um 5.48 Uhr auf den Plan gerufen, weil auf der Landstraße zwischen Iptingen und Mönsheim an zwei Stellen Sturmholz auf der Fahrbahn lag. Einige Äste waren schnell beseitigt, außerdem musste ein Baum zersägt werden, der die Straße halbseitig blockierte. Um 6.50 Uhr wurde die Abteilung Wiernsheim alarmiert, weil auf der L1134 in Richtung Pinache ebenfalls Sturmholz liegen sollte. Dort musste die Feuerwehr aber nicht tätig werden.

Teile eines Baumes mussten von der Feuerwehr Wiernsheim entfernt werden.
Feuerwehr Wiernsheim

Einschränkungen im Bahnverkehr

Ex-Hurrikan "Kirk" hat in Baden-Württemberg für Beeinträchtigungen im Bahnverkehr gesorgt. Die S-Bahnstrecke zwischen Vaihingen und Filderstadt sei wegen einer beschädigten Oberleitung gesperrt, teilte eine Sprecherin der Deutschen Bahn mit. Es werde ein Busnotverkehr eingerichtet. Darüber hinaus befänden sich Bäume bei Freudenstadt und Tübingen auf den Gleisen. Dadurch komme es auf einzelnen Strecken zu Fahrtausfällen.

Laut Polizei fielen am frühen Morgen im Südwesten auch mehrere Bäume auf Fahrbahnen. Im Bereich Freiburg sowie in Offenburg und Umgebung seien die Feuerwehren jeweils zu mehr als 30 Einsätzen ausgerückt. 

Wetter in Baden-Württemberg
Windstärken von bis zu 100 Kilometer pro Stunde könnte «Kirk» in Stuttgart bringen. (Symbolbild)
Marius Bulling/dpa

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) rechnet für Donnerstag mit heftigen Sturmböen in Stuttgart und warnte vor Orkanböen im Hochschwarzwald. Dafür verantwortlich ist der ehemalige Hurrikan "Kirk", der über Deutschland zieht.

Stromausfall im Oberen Enztal

Zu einem Stromausfall ist es in der Nacht zu Donnerstag und am Donnerstagmorgen in weiten Teilen des Oberen Enztals gekommen. Unter anderem waren offenbar Teile von Bad Wildbad, Calmbach, Enzklösterle und Nonnenmiss ohne Strom. Ursache waren Schäden durch den Ex-Hurrikan Kirk. In den sozialen Netzwerken hatten zahlreiche Nutzer die Stromausfälle gemeldet.

Peter Buhl, Geschäftsführer der Stadtwerke Bad Wildbad, erläutert gegenüber der PZ, dass ein Baum um 3.16 Uhr auf Höhe Sprollenmühle in eine Freileitung gestürzt war, vermutlich aufgrund des durchnässten Untergrundes und des Sturms. Drei Teams der Stadtwerke Bad Wildbad lokalisierten die Fehlerstelle. Anschließend sei die Freischaltung und die Umschaltung auf eine andere Leitung erfolgt. Ab 7.20 Uhr gab es wieder Strom talaufwärts.

Doch zwischenzeitlich hatte sich laut Buhl bereits ein weiteres Problem aufgetan: Auch im Beermiß und in anderen Straßen in Calmbach fiel der Strom am frühen Morgen gegen 5.45 Uhr aus. Die Experten fanden vor Ort zwar einen umgestürzten Baum, aber keine Beschädigung der 20-Kilo-Volt-Leitung. Nachdem die fehlerhafte Strecke gefunden war, konnten gegen 10 Uhr alle Netzkunden wieder zugeschaltet werden. Nach der Ursache wollen die Stadtwerke hier aber in den kommenden Tagen noch genauer forschen.

Doch damit nicht genug: „Auch unser Wasserwerk in Enzklösterle war betroffen, da auch in Netzgebieten anderer Versorger aufgrund des Sturms Störungsereignisse auftraten“, erklärt Buhl weiter. Deshalb sei ab 4 Uhr auch das Team aus dem Bereich „Wasser“ im Einsatz gewesen, um die ausgefallene Steuerung wieder neu zu starten und die aufgelaufenen Fehler, auch in den Hochbehältern, zu quittieren und wieder in den Normalbetrieb zu überführen. Buhl betont, dass bei allen Arbeiten stets die Sicherheit im Vordergrund stehe. 

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