
Schömberg. Udo Bertsch ist zurück! Und wie: Der Modehaus-Inhaber ist mit 3270 Stimmen unangefochtener Stimmenkönig – erst vor zwei Jahren hatte er das Gremium überraschend und mitten in der Legislatur verlassen. Allerdings zieht der Unternehmer nun nicht wieder für die CDU, sondern für die Unabhängige Wählervereinigung (UWV) in das neue Gremium ein.
Die hat ihre Vormachtstellung am Ratstisch mit acht Sitzen ausgebaut. Bei der vorangegangenen Wahl 2019 hatte die UWV, wie die beiden anderen Fraktionen auch, noch sechs Sitze. Erst nach dem außerplanmäßigen Übertritt von Michael Nothacker und Steffen Linder von der CDU zur UWV vor zwei Jahren hatte die Fraktion ihre Mehrheit mit zuletzt acht Sitzen erlangt. Die beiden sind ebenfalls wieder mit dabei – ebenso wie Helmut Schray. Ansonsten sitzen in den Reihen der UWV-Fraktion fünf neue Gesichter: Neben Bertsch, Martin Maisenbacher, Clemens Bohnenberger, Annegret Schönhardt und Benedikt Teufel. Der bisherige Fraktionsvorsitzende Gerold Kraft ist nicht mehr zur Wahl angetreten. Michael Wernecke, Geschäftsführer der Attraktionen Flyline und Flying Fox, hat den Wiedereinzug verpasst.
Auch die CDU-Fraktion zeigt sich bald von einer (fast) völlig anderen Seite. Einzig Friedbert Stahl ist die Konstante bei den Christdemokraten – wobei auch der Oberlengenhardter Ortsvorsteher erst vor zwei Jahren in den Gemeinderat nachgerückt ist. Neben ihm werden künftig Rosario Moser, Simone Rothfuß und Christoph Eck Platz nehmen. Stahls bisherige Mitstreiter Joachim Zillinger, Ulrike Mayrhofer und Andreas Ehnis wollten sich nach Jahren im Gemeinderat nicht mehr dem Wählervotum stellen.
Bei der ebenfalls erfahrenen Susanne Ring ist das anders. Sie wollte es für ihre Fraktion „Mensch, Umwelt, Zukunft“ (MUZ) noch einmal wissen. Doch gereicht hat es nur wieder für Andreas Karcher, Catherina Haessler, Jörg Krax und Ulrike Wankmüller. Ebenso für Tino Bayer, der diesmal nicht für die UWV, sondern für die MUZ angetreten ist. Neu in der Sechser-Fraktion und im Gemeinderat überhaupt ist nur Katja Rathfelder. Damit bleibt die MUZ die große Konstante am Schömberger Ratstisch. Überhaupt hat sie keine Sitze und nur knapp zwei Prozent der Stimmen verloren. Nicht schlecht für eine sozial-ökologische Liste – in Anbetracht des bitteren Wahlergebnisses der SPD und vor allem der Grünen bei der Europawahl in Schömberg und im Kreis Calw. Die Bürgerinnen und Bürger werden sich nun neun neue Gesichter merken müssen.