Die ersten beiden Abschnitte der Ortsteilverbindungsstraße (braun) sind bereits fertig, die weiteren Teile sind noch Zukunftsmusik. PZ-Archiv/Ketterl
Region
Landtag bremst Millionenprojekt aus: Petition stoppt Nöttinger Ortsumfahrung
  • Dennis Krivec

Remchingen-Nöttingen. Eine Petition stoppt seit Mai 2017 den dritten Teil der Nöttinger Ortsumfahrung. Der Bau könnte erst 2019 starten, mit höheren Kosten für die Gemeinde.

Die einen setzten große Hoffnungen in sie, die anderen sehen in ihr eine unnütze Verschwendung an Ressourcen: Der dritte Teil der Ortsteilverbindungsstraße, der den Verkehr um Nöttingen herum führen soll, spaltet den Remchinger Teilort, wie kaum ein anderes Thema. Und beide Seiten warten immer ungeduldiger auf Nachricht aus Stuttgart. Denn gegen das Millionenvorhaben ist bereits im Mai 2017 eine Petition am Landtag eingereicht worden, die bislang unbeantwortet geblieben ist.

Seither liegen die fast fertigen Baupläne – die Brücke über den Auerbach fehlt dabei noch – in der Schublade. „Das Baurecht haben wir“, sagt Remchingens Ortsbaumeister Markus Becker. Doch durch die Petition liegen die Vergaben der Arbeiten auf Eis. Der Ortsbaumeister rechnet mittlerweile mit einem Jahr Verzug und einer Kostensteigerung des Projekts von rund fünf Prozent.

„Das wird in diesem Jahr nichts mehr“, sagt Becker zu einem Termin für einen möglichen Baubeginn. Sollte der Petitionsausschuss den Anliegen der Projektgegner nicht stattgeben, könnten die Bagger frühestens in vier bis fünf Monaten anrollen, schätzt der Amtsleiter. Falls aus Stuttgart dieser Tage Meldung kommen würde, wäre der Spatenstich also im März. Doch aus der Landeshauptstadt kommt keine Nachricht. Weder Remchingens Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon, noch Felix Casper, einer der insgesamt fünf Petenten aus Nöttingen, wissen irgendetwas zum Bearbeitungsstand, geschweige denn zum Ausgang der Petition. Auf Anfrage der „Pforzheimer Zeitung“ heißt es von der Pressestelle des Petitionsausschusses: „Der Ausschuss hat über die Petition noch nicht abschließend beraten.“ Eine Entscheidung sei aber noch in diesem Jahr zu erwarten.

Es gebe keine Frist innerhalb derer sich die Mitglieder des Ausschusses, in dem auch die Grünen-Abgeordnete für den Enzkreis, Stefanie Seemann, sitzt, entscheiden müssten. Als die PZ im Oktober 2017 anfragte, teilte Andreas Haas, Geschäftsstellenleiter des Petitionsausschusses mit: „In der Regel behandelt der Ausschuss eine Angelegenheit innerhalb von vier bis sechs Monaten.“

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