Die Post in Ellmendingen wird den Standort wechseln. Auch für Dietlingen wird gesucht. Foto: Marx
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Leserfrage: Geht in Dietlingen und Keltern künftig noch die Post ab?

Keltern/Straubenhardt. Die Skepsis in Keltern ist groß: Was wird aus der Post in Dietlingen und Ellmendingen? Ein Leser bat die Redaktion, bei der Post nachzufragen. Eine interessante Neuigkeit gibt es für den Straubenhardter Ortsteil Feldrennach.

Kürzlich hatte Kelterns Bürgermeister Steffen Bochinger bekanntgegeben, dass sich nun auch die Zukunft der Post in Dietlingen eindunkle, nachdem es seit Monaten immer noch keine Klarheit für den Standort Ellmendingen gibt. Die Redaktion erkundigte sich bei der Post in Stuttgart. Ein Sprecher teilte mit: „Wir wollen in Ellmendingen vorerst weiterhin mit eigenem Personal Postdienstleistungen anbieten. Die Verhandlungen über die Anmietung der dafür ab Dezember 2019 benötigten Räume stehen kurz vor dem Abschluss.“ Das hört sich in der Tat gar nicht so schlecht an. Allerdings hatte die Post eine ähnliche Aussage auch schon vor einigen Monaten getroffen. Die Suche mit den erwähnten Verhandlungen zieht sich offensichtlich in die Länge. Weiter heißt es aus der Landeshauptstadt: „Die Betreiberin der Filiale im Ortsteil Dietlingen hat den Vertrag mit uns fristgerecht zum 31. März 2020 gekündigt. Unsere Vertriebsleitung wurde bereits mit der Suche nach einem neuen Standort beauftragt.“

„Im Gegensatz zu vielen anderen Ortsteilen im Enzkreis greift in Feldrennach die sogenannte Postuniversaldienstleistungsverordung nicht. Die dortige Filiale war somit eine freiwillige Leistung der Post, für die sie keinen zwingenden Ersatz schaffen muss“, erläutert der Bundestagsabgeordnete Gunther Krichbaum (CDU). Neben dem Parlamentarier hatte sich auch Straubenhardts Bürgermeister Viehweg um einen Ersatzstandort für eine Partner-Filiale bemüht. Krichbaum berichtet: „Ein Vertragsschluss mit einem interessierten Geschäftsinhaber kam jedoch nicht zustande, weil dieses Geschäft regelmäßig in den Sommerferien geschlossen ist.“ Für die Post sei dies ein Ausschlusskriterium, weil so die notwendige Verlässlichkeit für die Kunden verloren gehe.

Im Sommer hatte sich deshalb der CDU-Abgeordnete an den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Post gewandt und nachgefragt, ob die strikten Regelungen zu den Öffnungszeiten auch für freiwillige Filialstandorte gelten. Die Antwort: „Die Post hat mir erklärt, dass Partner-Filialen werktäglich ganzjährig geöffnet werden müssen, egal ob es sich um einen Pflichtstandort handelt oder nicht.“ Allerdings habe die Post auf eine Lösung hingewiesen. „Bei den Paketshops, die gegenüber einer Filiale etwas reduzierte Leistungen anbieten, gilt diese Regelung zu den Öffnungszeiten nicht. Bei diesen sind Schließzeiten möglich, etwa in den Sommerferien.“