Sie wollen den Chefsessel im Engelsbrander Rathaus erobern (von links): Thomas Keller, Stefan Bacher und Jost Baumgärtner. Am Mittwoch stellten sich die drei ohne Mitbewerberin Friedhild Anni Miller den Fragen der Salmbacher. Foto: Falk
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Mehr Kabarett als Kommunalpolitik beim Wahlkampf in Engelsbrand
  • Julia Falk

Engelsbrand-Salmbach. Bürgermeisterkandidaten stellten sich in Salmbach vor. Politik rückt bei Vorstellung teilweise in den Hintergrund

Am 18. März wählen die Engelsbrander einen neuen Bürgermeister. Nach langen Jahren mit Bastian Rosenau an ihrer Spitze, der bei seiner Wiederwahl als Engelsbrander Rathauschef im Februar 2015 keinen ernstzunehmenden Gegenkandidaten hatte und jetzt Landrat ist, haben die Menschen in der Gemeinde nun die Qual der Wahl. Vier Bewerber wollen es wissen: Der 44-jährige Stefan Bacher, Diplomverwaltungswirt Polizei aus Schömberg-Langenbrand, Diplom-Betriebswirt Thomas Keller, 38 Jahre alt und aus Grunbach, der 45-jährige Engelsbrander Rechtsanwalt Jost Baumgärtner und Friedhild Anni Miller aus Sindelfingen, die auch am Montag in Grunbach schon nicht zur Vorstellung erschienen war.

„Mehr Leute kriege ich hier gar nicht rein“, sagte Bürgermeister-Stellvertreter Artur Beffert mit Blick auf die rund 130 Salmbacher im Bürgersaal. Am Freitag in Engelsbrand rechnet er wie in Grunbach am vergangenen Montag mit weit über 400 Bürgern.

So mancher Salmbacher schien sich nicht so recht zwischen Belustigung und Entsetzen entscheiden zu können. Kandidat Jost Baumgärtner brachte den Bürgersaal mit seinem Auftreten mehr als einmal zum Lachen, schien sich jedoch auch bewusst zu sein, dass seine Art nicht bei jedem Bürger auf Wohlgefallen stößt. „Ich sehe nun einen gewissen Grundansatz von Sympathie in Ihren Blicken, im Vergleich zur vorherigen Ablehnung“, so der 45-Jährige, und fügte hinzu, dass sich das bis zum Ende des Abends wieder in hochgradige Ablehnung ändern werde. Viele Zuhörer ließen sich bei Baumgärtners Ausführungen zu Buh- und Zwischenrufen hinreißen. Als zu Beginn seiner Redezeit das Mikrofon zunächst nicht funktionierte, meinte etwa ein Salmbacher: „Das weiß eben, wer davorsteht.“

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