Gitarre spielt er schon seit er 17 Jahre alt ist. Eigene Lieder schreibt Markus Klohr jedoch erst seit einigen Jahren. In seinen Texten geht es um alltägliche Dinge – die Liebe, das Leben mit Kindern und die Freundschaft. Foto: Privat
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Morgens Hausmann, abends auf der Bühne: Markus Klohr ist Liedermacher aus Vaihingen

Vaihingen. Während andere von den großen Bühnen der Welt träumen, sind es die kleinen, erlesenen Bretter, auf denen sich Markus Klohr besonders wohl fühlt. „Meine Musik ist nicht für die Masse, nichts zum Mitgrölen, ich will, dass man mir zuhört“, sagt der 44-Jährige. Vergangene Woche spielte er beim Adventszauber in der Mühlacker City, demnächst tritt er in der Rosenau in Stuttgart auf. „Ein Traum wäre ein Auftritt im Folkclub Prisma in Pforzheim“, schwärmt er. Kürzlich hat er mit seinem Bandprojekt „Alles Klohr“ ein erstes Album mit dem Titel „Wo wir bleiben“ veröffentlicht. Das ist eine ausschließlich lokale Produktion: Text, Melodie und sogar die Aufnahme entstanden nämlich in Vaihingen – besser gesagt im Haus von Markus Klohr.

Vor allem während dem Kochen fallen dem 44-Jährigen immer wieder neue Melodien und Texte ein. Foto: Schrader

Coversongs sind nicht sein Ding, die Texte hat Klohr alle selbst geschrieben. Sie sind mal lustig, mal ernst und erzählen von alltäglichen Dingen – die Liebe, Freundschaft, das Leben mit Kindern. Vor allem mit Letzterem kennt sich Klohr bestens aus: Mit seiner Frau Anja, die seit Kurzem Kämmerin der Stadt Maulbronn ist, hat er vier Kinder. Während drei schon in die Schule gehen, ist die jüngste gerade einmal drei Monate alt.

Ganz gewöhnlicher Beruf

Klohr – in Vahingen aufgewachsen – ist aber nicht nur Papa und Musiker, er hat auch einen ganz gewöhnlichen Beruf. Er ist stellvertretender Pressesprecher im Landratsamt, davor hat er als Redakteur bei einer Tageszeitung gearbeitet. Momentan aber ist er in Elternzeit, seine Frau will so schnell wie möglich wieder einsteigen, auch weil sie die Stelle erst angetreten hat. Klohr also ist tagsüber Hausmann, abends steht er dann auf der Bühne.

„Die Wäsche ist nicht so mein Ding, aber ich koche gerne und oft“, so Klohr. „Dabei fallen mir immer wieder Texte oder Melodien ein, die ich dann schnell aufschreiben muss.“ Auch die kleine Linda sei eine Inspiration. „Wenn wir vormittags noch einmal zusammen ein kleines Schläfchen machen, fällt mir auch immer etwas Gutes ein.“ Elternzeit und die Arbeit als Liedermacher ließen sich jedenfalls sehr gut verbinden.

Musikalisch sei er immer gewesen, erzählt Klohr, schon mit 17 Jahren habe er Gitarre gespielt. Doch so richtig zur Musik kam der Vaihinger über eine andere Leidenschaft: Wein. Vor allem französische Weine haben es ihm und seiner Frau angetan, weshalb die Familie mindestens einmal im Jahr Urlaub in Frankreich macht. Irgendwann fingen sie an, in ihrem Haus Weinproben mit Konzerten anzubieten. „Und dann waren vor ein paar Jahren Freunde aus Italien da, die fragten, warum ich denn keine eigenen Lieder schreibe. Das hat mich dann irgendwie nicht mehr losgelassen.“ Seitdem schreibt er, singt und ist rundum zufrieden damit.