Kreativ werden die Menschen, wenn es um die Namen von Kreisverkehren geht.
Gundel
Region
Mythen in der Namensgebung: Klangvoll Kreiseln im Westen

Jede Generation hat ihre Namen, auch für bestimmte Straßenecken. Nach ein paar Jahrzehnten sind sie dann doch oft wieder vergessen und im Nebel der Mythen verschwunden. Aber manchmal tauchen sie im Redaktionsalltag unverhofft wieder auf, etwa wenn in einer Polizeimeldung von der „Atlantis-Kreuzung“ in Niefern die Rede ist – oder in PZ-Ausgaben aus den 1960er- und 1970er-Jahren dauernd von der „Collande-Kurve“ auf der A8 bei Nöttingen.

Eine Kolumne von PZ-Redakteur Nils Gundel 

Beim „Atlantis“ handelt es sich im übrigen um eine ehemalige und legendäre Disko nahe des heutigen Rewes in Niefern-Vorort. Und die „Collande-Kurve“ war bis zum A8-Umbau eine Kurve, in der 1960 die Schauspielerin Gisela von Collande tödlich verunglückte – und die in der Folge umgangssprachlich nach ihr benannt war. Tatsächlich ist man als Journalist ja oft auf der Suche nach Umschreibungen, zuletzt etwa im Zusammenhang mit der Baustelle in Schwann. Der dortige Kreisverkehr am Rathaus heißt dann „Schwanner Kreisel“ – ist ja naheliegend. Aber dann kommt man ins Grübeln; schließlich liegt der Kreisverkehr in Richtung Conweiler ebenfalls auf Schwanner Gemarkung. „Wohnidee-Kreisel“ oder doch eher „Coschwa-Kreisverkehr“ – natürlich nur echt mit Fußball in der Mitte? Und was ist mit dem am Hasenstock in Conweiler? „Conweiler West“ oder – es passt zu Straubenhardt insgesamt und dieser Ecke der Gemeinde ganz besonders – der „Cradle-to-Kreisel“? Nichts genaues weiß man nicht. Zeit also für eine neue Mythenbildung. Liebe Straubenhardterinnen und Straubenhardter, her mit euren „Kreisel-Namen“!