Das Bad Wildbader Jugendhaus ist ein Hingucker am Ortseingang. Doch der farbenfrohe Eindruck täuscht: Seit Monaten sind die Räume verwaist und es herrscht eine eher triste Stimmung. Foto: Meyer/PZ-Archiv
Region
Nächste Woche öffnen die Jugendhäuser in Schömberg und Bad Wildbad

Es war eine Zwangspause, die ganz besonders die Kinder traf. Wochenlang waren die Türen der Jugendhäuser in der Region wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Ab kommender Woche dürfen die Einrichtungen wieder öffnen. Aber auch dort gilt, wie fast überall: Nichts ist mehr so, wie zuvor. Die Landesverordnung für den Betrieb von Jugendhäusern muss nun umgesetzt werden. Die „Pforzheimer Zeitung“ hat in Bad Wildbad und Schömberg nachgefragt, wie ein Jugendhaus-Alltag unter Auflagen aussehen wird.

In Bad Wildbad tüfteln Jugendhausleiterin Claudia Berg und Förderkreis-Vorsitzender Hans-Henning Saß in diesen Tagen an einem Hygienekonzept für den Betrieb, der ab Mittwoch kommender Woche, 17. Juni, wieder starten soll. Vor Corona trafen sich dort von Mittwoch bis Samstag zwischen 15 und 35 Kinder und Jugendliche pro Öffnungstag zum spielen, basteln, kochen oder feiern. Organisierte Angebote und offene Treffs wechselten sich ab. Träger des Jugendhauses ist der Förderkreis, der von der Stadt bezuschusst wird.

Nach mehrwöchiger Schließung findet nun der Neustart statt. Allerdings mit einem angepassten Angebot, um den Mindestabstand zwischen den Besuchern zu gewährleisten, wie Saß berichtet. Von Mittwoch bis Freitag, jeweils von 15 bis 18 Uhr, ist der große Saal geöffnet. Die oberen Räumlichkeiten bleiben geschlossen. Ob dort die Elektronikwerkstatt stattfinden wird, ist laut Berg noch offen. Neben Bastelangeboten, finden ein Mal pro Woche auch Veranstaltungen im Freien statt.

Bei all den Planungen und Vorbereitungen gibt es jedoch eine Ungewissheit: Werden die Kinder und Jugendliche das veränderte Angebot auch annehmen? „Unsere Besucher sind Freiheiten gewohnt“, sagt Berg, die seit November vergangenen Jahres von Julia Derr unterstützt wird. Die Kinder und Jugendlichen müssten sich nun anmelden, es gebe eine maximale Teilnehmerzahl und es würden Listen geführt. Saß und Berg hoffen aber, dass letztendlich die Freude über die Wiedereröffnung überwiegt. „Die Kinder sind am schlechtesten weggekommen bei der Pandemie. Das Jugendhaus ist ein Angebot, das fehlt und es ist wichtig, dass nun wieder eine Anlaufstelle da ist“, sagt der Förderkreis-Vorsitzende. Eines ist allerdings schon jetzt sicher: Zum ersten Mal seit 40 Jahren findet das beliebte mehrtägige Zeltlager des Jugendhauses nicht statt. In Schömberg hat Hauptamtsleiterin Lea Miene schon eine gewisse Übung im Umsetzen von Landesverordnungen. Schließlich brachte sie unter anderem auch die Kindergärten wieder zum Neustart nach der schlimmsten Phase der Pandemie. Nach einer Besprechung mit Jugendhaus-Mitarbeiterin und Schulsozialarbeiterin Mareike Maschke wurde gestern beschlossen, dass das Jugendhaus in der Schwarzwaldstraße ab kommenden Dienstag, 16. Juni, wieder öffnen wird. Dann können Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter zwischen 7 und 18 Jahren durchstarten. „Wir freuen uns, dass wir endlich wieder aufmachen können, wenn auch unter anderen Umständen“, so Miene. Es wird voraussichtlich an drei Wochentagen ein Angebot geben mit festen Kleingruppen von maximal sieben Teilnehmern.

Außerdem ist eine Anmeldung bei Mareike Maschke notwendig. Mehr über das Thema lesen Sie am Mittwoch, 9. Juni, in der „Pforzheimer Zeitung Nordschwarzwald“ oder im E-Paper auf PZ-news oder über die Apps auf iPhone/iPad und Android-Smartphones/Tablet-PCs.