In Pforzheim ist ein mit dem Coronavirus infizierter Mann um die 70 verstorben. Symbolbild: MMP - Michelle McFarlane Photography
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Neuer Corona-Todesfall in Pforzheim - Weiterhin sehr hohe Neuinfektionsrate im Landesvergleich

Enzkreis/Pforzheim/Kreis Calw/Karlsruhe. Im Zusammenhang mit dem Corona-Virus meldet das Gesundheitsamt Enzkreis/Stadt Pforzheim einen weiteren Todesfall. In Pforzheim ist ein Mann um die 70 verstorben. Weitere Details werden aus Datenschutzgründen vom Gesundheitsamt nicht genannt. Das Landesgesundheitsamt (LGA) meldet je 22 neue Corona-Infizierte in Pforzheim und im Enzkreis sowie 45 im Landkreis Calw.

Damit steigt die Zahl der Todesfälle in Pforzheim und dem Enzkreis auf insgesamt 40. Zwölf Corona-Todesfälle entfallen auf den Stadtkreis Pforzheim und 28 auf den Enzkreis. Im Kreis Calw werden 33 Corona-Todesfälle gezählt, im Stadt- und Landkreis Karlsruhe sind es 116.

Umgerechnet auf die Anzahl der Einwohner hat es Calw besonders hart mit den Todesfällen getroffen, denn hier leben nur etwa halb so, viel Menschen wie in Pforzheim und im Enzkreis zusammen, jedoch hat der Landkreis Calw fast 80 Prozent so viel Corona-Tote wie der benachbarte Land- und Stadtkreis zusammen. Nachdenklich stimmt aber auch der Vergleich mit der Kleinstadt Bretten. Hier starben allein in einem Altenheim rund drei Dutzend mit dem Coronavirus infizierte Senioren, also mehr als im gesamten Landkreis Calw. 

In Pforzheim und im Enzkreis sind bislang pro 100.000 Einwohner 12,3 Menschen an oder mit dem Coronavirus gestorben. Im Stadt- und Landkreis Karlsruhe, hierzu gehört auch Bretten, sind es schon 15,3 Corona-Todesfälle, im Kreis Calw liegt die Rate bei 20,3. 

Pforzheim hat weiterhin landesweit die zweithöchste Infektionsrate

Die insgesamt 44 neuen Corona-Fälle für Pforzheim (insgesamt 1094) und den Enzkreis (insgesamt 1548) lassen die Inzidenzwerte allerdings nur minimal oder gar nicht gegenüber dem Wochenende ansteigen. Pforzheim bleibt bei 170,7 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen, was hinter Heilbronn (186,4) den zweithöchsten Wert in Baden-Württemberg darstellt. Der Enzkreis hat mit seinem Inzidenzwert von 134,3 am Montagabend nur einen Punkt mehr als am Wochenende und ist damit aus den Top-Ten der Stadt- und Landkreise mit der höchsten Infektionsrate herausgefallen. Nimmt man Pforzheim und Enzkreis als Einheit, liegt der inzidenzwert bei 148,1 – und das wäre landesweit der vierthöchste Wert.

Aussagekräftig ist auch die Zahl der Corona-Fälle pro 100.000 Einwohner. Landesweit beträgt der Durchschnitt 769,8 Infizierte pro 100.000 Einwohner. Im Enzkreis sind es 775,7 und in Pforzheim sogar 868,5. Damit liegt die Goldstadt aber erst auf Platz 16 der Städte mit den meisten Corona-Fällen pro 100.000 Einwohner. Das könnte darauf verweisen, dass Pforzheim bei der ersten großen Infektionswelle noch halbwegs glimpflich davongekommen ist, aber mit der hohen aktuellen Infektionsrate aufholt. Spitzenreiter bei den meisten Infizierten pro 100.000 Einwohner sind Heilbronn (1093,3 Fälle) und Tübingen (1032,5 Fälle) und der Landkreis Esslingen (985,6 Fälle).

Was die LGA-Statistik leider nicht mehr detailliert hergibt, ist die Anzahl der Genesenen – und somit kann man leider auch nicht mehr für Pforzheim und den Enzkreis berechnen, wie hoch die Anzahl der Personen (Akut-Fälle) ist, die aktuell noch infiziert sind und in Quarantäne bleiben müssen oder im Krankenhaus behandelt werden.

39 weitere Corona-Fälle im Landkreis Calw

Aus dem Landkreis Calw werden  am Montagmittag 39 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Somit ergibt sich für den Landkreis eine Neuinfektionsrate pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen von rund 108,9, wie das Landratsamt am Mittag (Stand 13 Uhr) berichtet. Die abendliche Meldung vom Landesgesundheitsheit (Stand 16 Uhr) listet 45 neue Infektionen und eine Infektionsrate von 109,3 auf. Zum Vergleich: Der Landesdurchschnitt liegt bei 116,7.

Von den insgesamt bestätigten 1419 Corona-Fällen sind schon 1070 genesen. 316 Akut-Fälle warten noch auf das Ende ihrer Quarantäne oder ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus. Aktuell befinden sich in den Kliniken im Landkreis Calw 19 Personen, die positiv auf eine Infektion mit dem Coronavirus getestet wurden, in stationärer Behandlung – drei davon auf der Intensivstation.   

Landkreis Karlsruhe mit Infektionsrate unter dem Landesdurchschnitt

Der Stadt- und Landkreis Karlsruhe vermeldet am Montag auf seiner Corona-Übersicht (Stand 0 Uhr, Webseite aktualisiert um 7 Uhr) 4479 Corona-Fälle insgesamt. Das sind 467 Fälle mehr als am vergangenen Freitag, 0 Uhr, angezeigt wurden. Auch die Anzahl der Genesenen ist im gleichen Zeitraum um 146 Personen auf 2645 Genesene angestiegen, allerdings halt im wesentlich geringeren Umfang als die Zahl der Neuinfizierten. Deshalb ist die Zahl der Akut-Fälle um über 22 Prozent auf 1718 aktuell Infizierte in Quarantäne oder im Krankenhaus angestiegen. Die in der Karlsruher Corona-Übersicht angegebenen Zahlen differieren recht stark mit den Zahlen des Landesgesundheitsamts. Dort gibt man den Inzidenzwert für die Stadt Karlsruhe mit 141,3 und für den Landkreis mit Karlsruhe mit 115,7 an. Der Landkreis liegt also gerade noch unter dem landesweiten Durchschnitt von 116,7 Neuinfizierten pro 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen, während die Stadt Karlsruhe in die Top-Ten der Meldekreis mit den höchsten Inzidenzwerten gerutscht ist.

74 Prozent der betreibbaren Intensivbetten in Baden-Württemberg sind belegt

Insgesamt wurden in Baden-Württemberg bis zum Montagnachmittag 85.448 laborbestätigte COVID-19-Fälle aus allen 44 Stadt- und Landkreisen berichtet, darunter 2044 Todesfälle und 56.935 Genesene. Die 7-Tage-Inzidenz ist landesweit auf 116,7 pro 100.000 Einwohner angestiegen. Alle 44 Stadt- und Landkreisen liegen über dem Grenzwert von 50 gemeldeten Fällen pro 100.000 Einwohner in den letzten sieben. 

Nach Daten des DIVI-Intensivregisters von Krankenhaus-Standorten mit Intensivbetten zur Akutbehandlung sind mit Datenstand 2. November, 16 Uhr insgesamt 247 COVID-19-Fälle in Baden-Württemberg in intensivmedizinischer Behandlung, davon werden 132 (53 Prozent) invasiv beatmet. Insgesamt sind derzeit 2243 Intensivbetten von betreibbaren 3014 Betten (74 Prozent) belegt.