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Pforzheim/Enzkreis. Das Land plant weiterhin einen Betriebsstart des überarbeiteten regionalen Bahnliniennetzes im Dezember 2026, jedoch noch nicht mit der maximal vorgesehenen Kapazität – das teilen der FDP-Enzkreisabgeordnete und Sprecher des Aktionsbündnisses „Qualitätsoffensive für die Residenzbahn“, Erik Schweickert und dessen Pforzheimer Kollege und Fraktionsvorsitzende der FDP-Landtagsfraktion Hans-Ulrich Rülke in einer Pressemitteilung mit.
Grund für die Verzögerungen seien Verspätungen beim Zulauf neuer Fahrzeuge. Die geplanten Verbesserungen des Angebots könnten jedoch trotzdem umgesetzt werden, erklärte das Landesverkehrsministerium auf eine Anfrage.
Ein Chaos wie bei der vergangenen großen Fahrplanumstellung Mitte 2019 will man zudem verhindern. Es seien ein intensiver Vorlaufbetrieb und Testfahrten auf der neuen Infrastruktur geplant, zudem stehe man im engen Austausch mit den beauftragten Eisenbahnverkehrsunternehmen DB Regio und Arverio sowie dem Fahrzeughersteller. Angesichts der schon heute stark problembehafteten Verbindungen auf der Residenzbahn fürchten Schweickert und Rülke jedoch trotzdem Startschwierigkeiten.


Hoffen auf reibungslosen Start im Enzkreis: Neues Bahnnetz - viele offene Fragen
Sollte der Bahnverkehr zuverlässig laufen, bringen die Fahrplanumstellungen der Region jedoch einige interessante neue Direktverbindungen in den Süden und Osten Baden-Württembergs sowie nach Zulauf der neuen Doppelstockzüge auch deutliche Kapazitätsausweitungen.
So soll der RE 1 stündlich zwischen Karlsruhe und Friedrichshafen verkehren. Ergänzt wird er durch eine zweistündige Verbindung nach Ulm über den RE 5a. Letzterer soll anders als der RE 1 nicht am Bahnhof Wilferdingen-Singen halten. Die Taktung wird weitgehend dem heutigen Angebot entsprechen. Neu ist auch, dass der bisherige MEX 17 als RE 17 von Pforzheim bis nach Tübingen fahren soll und dabei auch den Stuttgarter Flughafen anbindet.


Neue Zahlen: So schneiden die Bahnstrecken im Land ab
Die Taktung der schon bisher ab Pforzheim halbstündlichen Linie soll dann auch zwischen Bietigheim und Stuttgart auf einen durchgehenden Halbstundentakt verdichtet werden. Außerdem werden zur Hauptverkehrszeit weiterhin Züge bis Karlsruhe verlängert. Auch die Linie S 5 soll künftig durch den neuen Halbstundentakt für eine bessere Verbindung des westlichen und östlichen Enzkreises sorgen. Ebenso soll die S 6 auf den Taktknoten Pforzheim ausgerichtet werden und montags bis freitags zu den Hauptverkehrszeiten im angenäherten 30-Minuten-Takt verkehren. Die Strecke zwischen Bruchsal und Mühlacker wird ab Dezember 2026 vom RB 71 bedient. Das bisherige Kuppeln und Flügeln des MEX in Mühlacker soll entfallen. Wer also beispielsweise aus Ötisheim nach Stuttgart will, muss künftig umsteigen.

