
Enzkreis. Jede dritte Frau weltweit ist oder war schon einmal von Gewalt betroffen – physisch, psychisch oder sexuell. Wenn Kinga Golomb die Zahl hochrechnet, sind das eine Milliarde Frauen. Eine Zahl, die auch die Gleichstellungsbeauftragte des Enzkreises erschreckt: „Es ist daher so wichtig, immer wieder zu sensibilisieren, dass es Gewalt gegen Frauen gibt, aber auch zu zeigen, dass Hilfen für Opfer existieren.“ Genau das soll der weltweite Aktionstag „One Billion Rising“ (Englisch für „Eine Milliarde erhebt sich“).
Es gibt ihn seit 2012, im Enzkreis nun im vierten Jahr. Doch statt großer Demonstrationen oder einer gemeinsamen Tanzaktion wie 2020 im Klosterhof Maulbronn, bleibt dem lokalen Organisationsteam rund um Silvia Brähler, Rebecca Haalboom, Claudia Hermsen und Friederike Keitel Corona bedingt in diesem Jahr nur der stille Protest.


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Doch seine Aussage soll dennoch deutlich sein – in Form von bunten Laken, die am Sonntag überall aus den Fenstern im Enzkreis hängen werden. „Es geht um ein Zeichen der Solidarität. Wir wollen zeigen, dass sich jede aus der Gewalt, in der sie sich befindet, auch herausbewegen kann“, sagt Claudia Hermsen. Bewegen ist ein gutes Stichwort: Kommt sonst der Aktionstanz bei den Protesten vor Ort gemeinsam zur Aufführung, passiert dies am kommenden Sonntag digital. Für den Enzkreis stellt die Tanzgruppe La Boom vom Turnverein Ispringen ab 10 Uhr ein Erklärvideo auf ihre Facebook-Seite. Zwei Stunden später kann ein Film vom eigenen Tanz zugeschickt werden, das dann als Gemeinschaftsprojekt in den Sozialen Medien hochgeladen wird. „Der Tanz steht für den lebensbejahenden Protest, der die Frauen stärken soll, sich Hilfe zu suchen“, sagt Hermsen.
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