Ein großer Ast liegt nach dem Starkregen und Sturm nahe Mannheim auf einer Straße. Foto: dpa

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Orkanböen, Starkregen, Stromausfall: Schwere Unwetter über dem Enzkreis
  • Johannes Becht

Pforzheim/Enzkreis. Die Uhr zeigte wenige Minuten vor 15 Uhr, als in Pforzheim der Regen einsetzte, um kurz nach halb vier war das erste Donnergrollen zu hören, um 16 Uhr war alles wieder vorbei. Ein schweres Unwetter ist am Donnerstagnachmittag über den Enzkreis gezogen. 

Eine markante Kaltfront aus Westen hatte zunächst im westlichen Enzkreis für Regen und Gewitter gesorgt und zog dann über Pforzheim nach Mühlacker. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte in einer amtliche Unwetterwarnung (Stufe 3) vor schweren Gewittern, heftigem Starkregen und sogar Hagel: "Dabei gibt es heftigen Starkregen mit Niederschlagsmengen bis 40 l/m² pro Stunde sowie schwere Sturmböen mit Geschwindigkeiten zwischen 80 km/h (22m/s, 44kn, Bft 9) und 100 km/h (28m/s, 55kn, Bft 10) und Hagel mit Korngrößen um 2 cm", hieß es auf der Internetseite. Die amtliche Unwetterwarnung wurde mittlerweile aufgehoben

In einer weiteren amtlichen Warnung (Stufe 2) hieß es, auch orkanartige Böen bis 110 km/h seien nicht auszuschließen. Auch diese Warnung wurde mittlerweile aufgehoben.

Einige Gemeinden traf es bislang besonders hart, im Mühlacker-Stadtteil Mühlhausen brach ein Ast auf eine Oberleitung und sorgte für einen Stromausfall, der mittlerweile wieder behoben ist. In den meisten Ortschaften ist - genau wie in Pforzheim - wieder Ruhe eingekehrt. Ein mögliches Ausmaß der Schäden, beispielsweise durch ungekippte Bäume, kann im Moment noch nicht abgeschätzt werden.

Immerhin brachten die Gewitter die lang ersehnte Abkühlung mit sich. Binnen Minuten fiel die Temperatur in Pforzheim von 32 auf 25 Grad Celsius, mittlerweile ist es noch kälter geworden. In Stein soll die Temperatur sogar von 33 auf 21 Grad gefallen sein. Die nächsten zwei Tage werden dann wieder sonnig, allerdings nur noch bei 25 Grad.

Im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands dürfte der Enzkreis jedoch mit einem blauen Auge davongekommen sein. In Mittelhessen wurden drei Personen verletzt, der Frankfurter Flughafen und Hauptbahnhof stellten vorübergehend den Betrieb ein. Der Bahnverkehr war des Weiteren vor allem im Saarland und Rheinland-Pfalz beeinträchtigt, mehrere Strecken mussten gesperrt werden. In Baden-Württemberg hielt sich das in Grenzen.

Dieser Artikel wird laufend aktualisiert.

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