
Schömberg/Kreis Calw/ Enzkreis. Nachdem der Abbau von Sitzbänken in Schömberg in den vergangenen Monaten immer wieder für Schlagzeilen gesorgt hatte, weist der FDP-Landtagsabgeordnete und Fraktionssprecher für Tourismus, Erik Schweickert, nun auf eine Petition des Wiehengebirgsverbands Weser-Ems mit dem Titel „Bänke, Schutzhütten und Informationstafeln müssen in den Wäldern erhalten bleiben“ auf der Plattform „openPetition“ hin. Diese fordert eine Änderung des Bundeswaldgesetzes: Die Benutzung der Bänke solle genau wie eine Wanderung durch den Wald als typische Gefahr eingestuft werden.
„Bislang zeigt die neue Bundesregierung keine Anzeichen, die noch von der Ampel-Regierung in die Wege geleitete Änderung des Waldgesetzes aufzugreifen. Dadurch werden kaum rückgängig zu machende Fakten auf unseren Wanderwegen geschaffen, wenn Kommunen und private Waldeigentümer die Kosten für die Verkehrssicherungspflicht nicht mehr tragen können und sich deshalb für den Abbau der Bänke entscheiden“,
- erklärt der FDP-Tourismusexperte.
In der Region hatte insbesondere der Fall der Gemeinde Schömberg große Aufmerksamkeit erhalten, nachdem die Schwarzwaldgemeinde den Abbau von 60 der insgesamt 400 Bänke beschlossen hatte. Es ging dort damals vor allem um Bänke, die im Radius von 30 Metern zu morschen Bäumen stehen. Nicht nur in Schömberg hatte dies für viel Aufsehen und Kritik gesorgt. Grund für die Entscheidung der Schömberger ist unter anderem der Todesfall eines Achtjährigen in Franken, der 2023 beim Wandern von einem Baum erschlagen wurde.


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Grundsätzlich erfolgt das Betreten eines Waldes auf eigene Gefahr, so ist es im Landeswaldgesetz geregelt. „Für Erholungseinrichtungen im Wald wie beispielsweise Wanderbänke, Spiel- oder Fitnessgeräte gilt diese Regelung allerdings nicht“, erklärte Schömbergs Bürgermeister Matthias Leyn. Die Folge: Waldbesitzer könnten bei Unfällen, die durch herabfallende Äste verursacht werden, haftbar gemacht werden – gegebenenfalls sogar strafrechtlich.


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Es gehe hierbei jedoch mitnichten um ein regionales Problem, betont Schweickert. Dies werde auch am Initiator der Petition deutlich, dessen Verbandssitz im niedersächsischen Osnabrück liegt. „Die Bundesregierung muss handeln und die Waldbesitzer von der Verkehrssicherungspflicht für Sitzbänke entlasten, wenn Sie dem Wandertourismus keinen großen Schaden zufügen will. Die bisherige Rechtslage ist mit gesundem Menschenverstand ohnehin nicht zu erklären“, fordert der Enzkreisabgeordnete deshalb.

