

Rätsel und Sorge um vermissten Mann aus Gräfenhausen
Ein Erwachsener verschwindet. Das ruft normalerweise nicht sofort die Polizei auf den Plan. Doch die Umstände im Fall des 50-jährigen Simon Paulus, den Gräfenhäuser Nachbarn seit einem von ihnen beobachteten Streit am Mittwochabend nicht mehr gesehen haben (die PZ berichtete), hat umfangreiche Ermittlungen ausgelöst.
Am Wochenende blieben noch viele Fragen offen. Weiterhin gebe es keine Spur von dem Mann, sagte am Sonntag ein Polizeisprecher. Ebenso verschwunden sind die Waffen des Mannes, die er als Jäger und Sportschütze legal besitze. Offen ist auch noch, ob die Anwohnerbeobachtungen in Zusammenhang mit dem Verschwinden von Simon Paulus stehen. Zeugenschilderungen und bisherige Erkenntnisse lassen die Polizei aber weiterhin nicht ausschließen, dass der Vermisste Opfer einer Straftat sein könnte.
Bei der Suche klopften Beamte mögliche Kontakte des Mannes aus seinem Umfeld ab. Es ist das übliche Vorgehen der Polizei bei Vermisstenmeldungen, nach den typischen sogenannten Hinwendungsorten zu sehen. Am Freitag gingen die Ermittler an die Öffentlichkeit. Die Suche nach dem 50 Jährigen läuft unter Hochdruck.
Auch in seinem Bekanntenkreis wird die Situation mit Sorge betrachtet. Dort heißt es, dass der Verschwundene Fahrzeug und Haustier zurückgelassen habe. In sozialen Netzwerken datiere seine letzte Wortmeldung vom 22. August – allerdings gilt der Mann nicht als besonders eifriger Nutzer dieser Netzwerke. Als Profilbilder hat der Gräfenhäuser dort Fotos von verschiedenen Waffen gepostet. Damit kennt sich der Mann aus, der auch bei beruflichen Stationen schon mit Waffentechnik zu tun hatte.
Die Polizei hat bereits festgestellt, dass die Waffen, die der Mann legal besitzt – nach PZ-Informationen geht es um eine ganze Reihe davon – in seiner Wohnung fehlen. Auch das spielt bei der Öffentlichkeitssuche nach dem 50-Jährigen eine gewichtige Rolle.
Der Vermisste ist offenbar in der Region schon bei verschiedenen Schützenvereinen aktiv gewesen – und ist das noch. Seine Jagdprüfung ist nach PZ-Informationen noch recht frisch. Erste Recherchen hatten schon ergeben, dass der Vermisste in Jägerkreisen in der Region nicht sehr bekannt ist.
Die Ermittler setzen weiterhin darauf, dass Zeugen den 50-Jährigen seit Mittwochabend noch gesehen haben. Mit weiteren Informationen zu den Umständen des Verschwindens des Mannes hält sich die Polizei noch bedeckt. Auch ein Bild für die Suche ist nicht veröffentlicht worden.