Symbolbild: Seibel
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Razzia gegen Kuppler: Pakistani und Inder mit Bulgarinnen verheiratet
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Pforzheim/Enzkreis. Seit Sommer 2018 ermittelt die Kriminalpolizei Karlsruhe gegen eine Personengruppe, überwiegend pakistanischer Herkunft, bei der der dringende Verdacht besteht, dass sie Personen aus Indien oder Pakistan gegen große Geldsummen mit EU-Bürgern aus Bulgarien verheiratet. Am frühen Montagmorgen wurden in diesem Zusammenhang in Pforzheim, im Enzkreis, in Bruchsal und in Esslingen insgesamt sechs Wohnungen durchsucht.

Das Ermittlungsverfahren richtet sich gegen rund 25 Personen. Gegen einen 38 Jahre alten Haupttatverdächtigen aus einer nordwestlichen Enzkreis-Gemeinde erließ das Amtsgericht Pforzheim Haftbefehl. Zwei Personen, die sich illegal in Deutschland aufhielten, wurden der Ausländerbehörde überstellt. Des Weiteren befanden sich in den Durchsuchungsobjekten Personen aus Pakistan oder Indien, die dort nicht gemeldet waren. Da sie jedoch einen EU-Aufenthaltstitel besaßen, können sie sich weiterhin in Deutschland aufhalten. Einen solchen Aufenthaltstitel erhält man zum Beispiel für eine zuvor von den entsprechenden Behörden genehmigte befristete Niederlassung, um die Ausübung einer Erwerbstätigkeit zu ermöglichen, oder als Familienangehöriger eines EU-Bürgers. Letzteres macht Scheinehen mit EU-Bürgern so interessant für Menschen aus Nicht-EU-Staaten, die so zum Beispiel in Deutschland leben und arbeiten können.
Die Ermittlungen dauern noch an, zumal die Polizei jeden einzelnen Fall individuell prüfen muss.