In Calw soll im Zusammenhang mit der Reaktivierung der Hermann-Hesse-Bahn ein neues Mobilitätszentrum entstehen.
Landratsamt Calw/Fritsch
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Reaktivierung der Hermann-Hesse-Bahn: Land fördert neue Mobilitätszentrale im Kreis Calw
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Calw. Damit die Mobilitätswende gelingt, muss auch das Informationsangebot für die Bürger verbessert werden. Gerade durch eine direkte und persönliche Form der Information kann besser zum Beispiel über multimodale Mobilitätsangebote vor Ort aufgeklärt werden. Das Verkehrsministerium Baden-Württemberg fördert Mobilitätszentralen, die Informationen und Dienstleistungen rund um die Mobilität vor Ort anbieten und bündeln, um ein übersichtliches Mobilitätsangebot zu schaffen. Eine davon ist im Landkreis Calw geplant, wie das Landesverkehrsministerium am Dienstag in einer Pressemitteilung bekanntgegebn hat.

"Die Hermann-Hesse-Bahn ist ein großer Fortschritt für die Mobilität im Landkreis Calw."

Calwer Landrat Helmut Riegger

Dort soll demnach im Zusammenhang mit der Reaktivierung der Hermann-Hesse-Bahn ein neues Mobilitätszentrum in der Stadt Calw entstehen. Hierfür soll der zentrale Omnibusbahnhof zu einem Knotenpunkt für bedarfsorientierte und ökologische Mobilität weiterentwickelt und die örtlichen Mobilitätsangebote gebündelt werden. So sollen etwa auch Sharing-Angebote oder Ladeinfrastruktur für E-Autos und -Bikes in das Angebot miteinbezogen werden. Die bauliche Umgestaltung ist für den Zeitraum Juli 2021 bis Mai 2022 geplant. Das Vorhaben wird vom Land mit rund 290.000 Euro gefördert.

"Die Hermann-Hesse-Bahn ist ein großer Fortschritt für die Mobilität im Landkreis Calw. Sie verbessert die umweltfreundliche ÖPNV-Anbindung aus dem Landkreis in den Ballungsraum Stuttgart", so Landrat Helmut Riegger: "Calw als End- bzw. Starthaltepunkt der Hessebahn ist der optimale Standort für eine Mobilitätszentrale. Von hier aus kann die gesamte Region Nordschwarzwald klimafreundlich erkundet werden." Florian Kling, der Oberbürgermeister der Stadt Calw, ergänzt: "Ob mit dem Bus, zu Fuß, mit der Bahn, dem Fahrrad oder dem Sharing-Auto – die Stadt Calw und das Umland kann auf verschiedenste Arten erkundet werden. In der Mobilitätszentrale am ZOB, direkt in der historischen Altstadt, empfangen wir die Gäste und schicken sie auf ihr Abenteuer in die Natur."

Umsteigen leicht gemacht

"Mit den neuen Mobilitätszentralen wollen wir eine individuelle Mobilitätsberatung schaffen, um verstärkt über die Beförderungsangebote des öffentlichen Personennahverkehrs, der Sharing-Anbieter für (Elektro)-Autos und Fahrräder und die Verknüpfung der Mobilitätsformen untereinander zu informieren. Über die Informationen hinaus, sollen auch Angebote für umweltfreundliche Alternativen zum eigenen Auto vermittelt werden. So gelingt das Umsteigen leichter", sagte Minister Hermann bei der Bekanntgabe der Förderzusagen am Dienstag.

Um den ÖPNV in Baden-Württemberg weiter zu stärken, hatte das Ministerium für Verkehr im Sommer 2020 den Förderaufruf "Innovationsoffensive Öffentliche Mobilität" veröffentlicht, im Rahmen dessen auch die Errichtung und der Betrieb von Mobilitätszentralen als umfassende Serviceeinrichtungen gefördert werden konnte. Die eingereichten Projektanträge aus den Landkreisen Calw und Main-Tauber sowie aus Lörrach und Heidelberg erhielten vom Land nun eine finanzielle Unterstützung.

Stationäre und mobile Mobilitätszentralen künftig im Einsatz

Die bewilligten Projekte haben laut Mitteilung eigene innovative Ansätze gewählt, um künftig mehr Bürger über nachhaltige Mobilitätsangebote zu informieren. Die Mobilitätszentralen werden demnach allesamt ein umfassendes Leistungsangebot anbieten, das unter anderem die Beratung der vor Ort angebotenen Mobilitätsformen, Fahrplanauskünfte, Tarifauskünfte und -beratungen sowie den Fahrkartenvertrieb umfasst. Zudem werden sie barrierefrei ausgestaltet sein.