
Mit dem Frühling kehren die Farben zurück: in die Natur genauso wie in die Politik. Vor allem in einem Frühjahr, das noch ein Jahr Luft zum Atmen vor der nächsten Wahl gibt. Dann ist die CDU so zuversichtlich wie lange nicht, die Grünen zweifeln nicht an einem erneuten Erfolg in Baden-Württemberg und die SPD will voller Zuversicht aus dem Tal der Tränen in Baden-Württemberg zurück an die Spitze. Es grünet Hoffnungsglück! Allüberall.
Eine Kolumne von PZ-Redakteur Alexander Heilemann
Davon haben sich die Sozialdemokraten in dieser Woche anstecken lassen, als sie mit Annkathrin Wulff und Michael Hofsäß ihre Landtagskandidaten für Pforzheim und den Enzkreis nominiert haben. Bei solchen Veranstaltungen muss eine Menge gewählt und abgestimmt werden. Damit niemand durcheinanderkommt, gibt es bei allen Parteien Unterlagen in klar abgegrenzten Farben.


SPD in der Region hofft auf die große Aufholjagd bei der Landtagswahl 2026
Nun hat die SPD dieses Mal Wulff mit rosaroten Stimmzetteln gekürt, Hofsäß mit hellblauen. Lustigerweise passte die Kleidung der Bewerber dazu. Wulffs Kostüm hatte eine Farbe, die ich als Modemuffel vorsichtig als altrosa bezeichne. Hofsäß‘ Jackett war eindeutig blau. Dunkel zwar, aber blau. Beim Blick auf die Stimmzettel schielte man kurz besorgt zur Hallendecke, ob nicht gleich Luftballons platzen, und je nach Farbe des herabregnenden Flitters Rufe laut werden: „Es ist ein Junge!“ „Es ist ein Mädchen!“ Aber Quatsch! Nichts von all dem ist passiert. Stattdessen regnete es Applaus für eine gestandene Politikerin und einen gestandenen Politiker.