In seinem Element: Tream rockt die Bühne auf dem Happiness Festival in Schwann.
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Schlagerrapper Tream auf dem Happiness Festival: Was hat es mit seinem karierten Halstuch auf sich?

Straubenhardt-Schwann/Bayern. Er ist 26 Jahre alt, kommt aus Bayern und nennt sich selbst den ersten Schlagerrapper. Auf dem Happiness Festival im Straubenhardter Ortsteil Schwann hat er am Samstagabend die Bühne beben und die Hüllen fallen lassen. Am Ende stand er nur noch in seiner mit Herzchen verzierten Unterhose da. Ebenfalls noch dran: sein kariertes Halstuch. Was es damit auf sich hat und wie viele echte Erfahrungen in seinen Songtexten stecken - PZ-news hat ihn vor seinem Auftritt am Samstag getroffen.

PZ: Willkommen in Schwann. Wie gefällt es dir hier in unserer Region? 

Tream: Es ist sehr ländlich, das feiere ich. Ich komme ja auch vom Dorf – erst gestern hatten wir da eine Party und ich würde sagen, daran schließen wir hier in Schwann einfach an. Ich hab auf jeden Fall Bock. 

Was erwartest du noch außer Party? 

Ich habe eigentlich nie eine Ahnung oder Erwartungen an Festivals. Ich habe hier aber jedenfalls schon ein paar Acts gesehen, die ich cool finde. Die Veranstalter haben auf jeden Fall eine gute Auswahl an Künstlern getroffen. Das wird ein Mordsabriss.

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Dein kariertes Halstuch – warum trägst du das immer?

Das ist mein Latzerl. Ich hab’ das aus dem Grund an, weil ich nicht essen kann. Ständig bekleckere ich mich. Auch beim Bier trinken. Man kennt es: Nach zehn Halben trifft man eben nicht immer den Mund. 

Was ist dein persönliches Lieblingslied von dir? 

Schwierig. Weil es mein Neuestes ist, sage ich mal aus werbetaktischen Gründen "Drago Augustino".

Deine Musik ist eine Mischung aus Schlager und Rap. Wenn du dich für eine Richtung entscheiden müsstest, welche wäre das? 

Wenn ich nur noch ein Genre mein ganzes Leben lang bedienen dürfte, dann würde ich Austropop machen (lacht). Das finde ich richtig geil und höre ich sehr gerne. Oder halt einfach versuchen, Klassiker zu schreiben, die alles überdauern. Wir machen ja nicht nur Partyschlager. Wenn man den Song ruhiger spielt, wie ich das bei „Liebe auf der Rückbank“ mit der Gitarre mache, dann erkennt man: Das ist ein Lied für die Ewigkeit. Hoffe ich auf jeden Fall. Schauen wir mal (lacht). 

Wenn wir schon beim Thema Schlager sind: Du hast mit vielen Künstlern zusammengearbeitet, darunter auch Heino oder Mia Julia. Mit wem hat es denn am meisten Spaß gemacht? 

Ich möchte niemanden besonders hervorheben. Ich hatte mit allen Spaß und habe mich davor mit den Personen beschäftigt, sie kennengelernt und ein Bierchen getrunken. Mit wem ich aber wirklich am liebsten arbeite sind meine Produzenten, das wird nicht oft genug hervorgehoben. Die sind auch bestimmend für unseren Sound. Die Künstler habe ich alle gleich lieb. 

Deine Texte schreibst du aber selbst. 

Ja, aber manchmal schreibt man halt auch zusammen. Trotzdem würde ich nie zu anderen Künstlern gehen und ihnen diktieren, wie sie ihre Texte zu schreiben haben. Am Ende soll ja jeder seinen eigenen Song selber bestimmen. Das heißt nicht, dass ich zu stolz wäre oder egoistisch bin und Ideen nicht annehme. Letztens hatte ich die Situation, dass mein Bruder daheim im Studio vorbeikam und Vorschläge hatte, wie „Nimm doch den Satz und schieb ihn hier hin“ oder „Das Wort reimt sich gut auf dieses“. Wenn ich das dann geil finde, mache ich das auch. Am Ende will ich einfach den besten Song schreiben. 

In deinem Song „Die Nachbarin“ geht es, wie der Titel sagt, um eine Nachbarin, für die das lyrische Ich so einiges tun würde. Stecken hinter den Texten reale Ereignisse oder ist das reine Fiktion?

Reine Fiktion (lacht). 

Sicher? 

Ja, das lassen wir jetzt einfach mal so stehen (lacht).