
- Sabine Mayer-Reichard
Schömberg. Der geplante Turmbau in Oberlengenhardt beschäftigt nun das Schömberger Rathaus. Mittlerweile haben auch die Befürworter ihre gesammelten Unterstützer-Unterschriften abgegeben – jetzt müssen beide Bürgerbegehren rechtlich geprüft werden.
Beim Abklären der Unterschriften hat die Verwaltung einiges zu tun: Die Kritiker haben eine Liste mit 1440 Unterzeichnern vorgelegt, bei den Befürwortern kommt man auf 687 Unterschriften. „Wir haben für die Überprüfung zwei Monate Zeit“, so Bürgermeister Matthias Leyn. Sobald die Ergebnisse für beide Begehren vorliegen, werde man sie dem Gemeinderat in einer öffentlichen Sitzung vorstellen.
Die Turm-Befürworter sind mit der Anzahl der Unterschriften zufrieden – auch wenn die Kritiker deutlich mehr gesammelt haben. „Wir hätten auch mehr zusammen bekommen können, haben die Aktion aber abgebrochen“, betont CDU-Gemeinderätin Ulrike Mayrhofer, die bei der Übergabe im Rathaus dabei war. Schließlich habe man die für ein Bürgerbegehren nötige Mindestanzahl von 440 Unterstützern deutlich überschritten. Da mache es wenig Sinn, die Listen noch weiter ausliegen zu lassen. Die Resonanz sei sehr positiv gewesen, berichtet sie. Viele Bürger hätten wenige oder falsche Informationen gehabt – und seien von dem Vorhaben schließlich überzeugt gewesen.
Dennoch: Die Stimmung im Ort scheint aufgeheizt. Das zeigen unter anderem die hitzigen Leserbriefe zum Thema Turm, die einfach nicht abreißen wollen. Da drängen sich Erinnerungen an die Lage in Wimsheim auf, als es um die Hafner-Ansiedlung ging – die der Gemeinderat übrigens auch einstimmig beschlossen hatte. In Wimsheim führte der Dauerstreit schließlich dazu, dass das Dorf gespalten und die Stimmung vergiftet war. Davon sei man in Schömberg aber weit entfernt, betont Bürgermeister Leyn. Er verweist darauf, dass man die Sorgen der Bürger Ernst nehme. „1400 Unterschriften kann man nicht ignorieren.“ So werde nach einem alternativen Standort gesucht, um die Oberlengenhardter zu entlasten. Das Parkkonzept verfolge dasselbe Ziel. Wenn diese Punkte festgelegt seien, werde sich die Stimmung in Schömberg sicher wieder beruhigen, ist er sicher. „Wir werden zwar nicht alle überzeugen können“, weiß er. „Aber die Wogen werden sich wieder glätten.“