Satellit über Schweiz in Atmosphäre eingetreten
Ein Starlink-Satellit ist laut Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe aus Süddeutschland sichtbar über der Schweiz in die Atmosphäre eingetreten.
Tim Meyer/EHL Media/dpa
Region
Sichtbar auch in Pforzheim und dem Enzkreis: Starlink-Satellit über Schweiz in Atmosphäre eingetreten

Pforzheim/Enzkreis/Stuttgart/Bonn. Ein leuchtendes Objekt mit Feuerschweif, das am Dienstagabend gegen 21.30 Uhr über den Nachthimmel fliegt: PZ-news-Leser aus allen Ecken der Region wenden sich daraufhin mit der Bitte um Klärung an die Redaktion. "Kann es sein, dass man gerade Meteoriten sieht? Da war was, was richtig lange geglüht hat und aussah wie ein brennendes Flugzeug", schreibt ein Leser auf Instagram. Die Erklärung für das Ereignis ist jedoch eine ganz andere.

Experten des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn konnten schnell aufklären: Grund für das schnell ziehende, mysteriöse und stark leuchtende Himmelsspektakel am Dienstagabend war demnach ein Starlink-Satellit, der über der Schweiz in die Erdatmosphäre eintrat und im Südwesten sichtbar war. Das Weltraumlagezentrum der Bundeswehr habe dem BBK diese Information übermittelt, sagte eine Sprecherin des Bundesamtes.

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Starlink-Satelliten gehören zum Raumfahrtunternehmen SpaceX von Elon Musk.
picture alliance/dpa/PA Wire | Kirsty Wigglesworth (Archivfoto)

Starlink-Satelliten gehören zum Raumfahrtunternehmen SpaceX von Elon Musk. Sie sollen schnelles Internet überall verfügbar machen und fliegen in rund 500 Kilometern Höhe. SpaceX ist der mit Abstand größte Betreiber mit inzwischen mehr als 5000 Starlink-Satelliten im Erdorbit, etwa 42.000 sollen es insgesamt werden. Dem Unternehmen zufolge stellen abgestürzte Starlink-Satelliten keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit dar.

Keine besorgten Anrufe in Pforzheim

In mehreren Städten Baden-Württembergs hatten Menschen bei der Polizei angerufen, weil sie gegen 21.30 Uhr den Feuerschein am Himmel beobachtet hatten. Wie der Pforzheimer Polizeisprecher Christian Schulze gegenüber PZ-news erklärte, hätten die Ordnungshüter jedoch keine besorgten Anrufe aus der Region über die 110 erreicht. In Karlsruhe und Konstanz sei das anders gewesen, dort hätten demnach einige Anwohner die Polizei wegen des mysteriösen Objekts am Nachthimmel verständigt.

Für Aufsehen hat die Beobachtung auch in der Schweiz gesorgt. Eine PZ-news-Leserin schreibt, den Satelliten vom italienischen Gardasee aus gesehen zu haben.

Während Anrufer und auch Nutzer der Nachrichtenplattform X (ehemals Twitter) hinter dem Spektakel einen Meteoriten vermuteten, dementierten Experten schnell.

ISS muss immer wieder Trümmerteilen ausweichen

Ausgefallene Satelliten oder anderer Weltraumschrott in einer Höhe unter 600 Kilometern fallen nach Angaben der US-Raumfahrtbehörde Nasa innerhalb weniger Jahre wieder auf die Erde zurück. Beim Wiedereintritt in die Atmosphäre verglühen sie meistens. Derzeit fliegen Millionen Trümmerteile als Weltraumschrott um die Erde. Außerdem kreisen nach Angaben der europäischen Weltraumbehörde Esa mehr als 12.500 Satelliten um den Planeten - viele davon sind nicht mehr funktionstüchtig. 

Das kann auch für die Raumfahrt zur Gefahr werden. Die chinesische Raumstation "Tiangong" ("Himmelspalast") wurde vor Monaten von Weltraumschrott getroffen und musste gewartet werden. Auch die Internationale Raumstation ISS muss immer wieder Trümmerteilen ausweichen.

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