- Ralf Steinert
Enzkreis/Pforzheim/Calw. Für die Bahnpendler aus der Region haben die Gleisarbeiten von Mitte Mai an bis zum Ende des Jahres einschneidende Folgen. „Für meine Freundin und mich ist das eine Katastrophe“, so der Aufschrei von Emanuel Mettler aus Schömberg. Er fährt täglich von Pforzheim mit dem Zug nach Stuttgart zum Job im Stadtteil Feuerbach.
Seine Freundin muss noch weiter – vom Stuttgarter Hauptbahnhof nach Metzingen nahe Reutlingen. „Seit Monaten ärgern wir uns schon über ständige Zugausfälle und Verspätungen, aber die rund sieben Monate dauernden Bauarbeiten auf der Bahnstrecke treffen uns richtig hart“, sagt Mettler.
Als die PZ vor einem Monat über das Sanierungsprogramm auf der Strecke zwischen Karlsruhe-Durlach und Illingen informierte, mochte er zuerst kaum glauben, wie stark die Beeinträchtigungen für die Fahrten in den Stuttgarter Raum sein werden. Empört rief er bei der Bahn an: „Doch die Mitarbeiter der Informationsstelle wussten noch nichts.“
Was macht die Bahn in den kommenden Monaten?
Von Mitte Mai bis Mitte Dezember müssen sich die Bahnkunden auf Umleitungen und Verspätungen auf gesperrten oder nur eingleisig befahrbaren Abschnitten zwischen Karlsruhe, Pforzheim und Mühlacker einstellen. Das Schienennetz zwischen Durlach und Mühlacker wird mit rund 20 Millionen Euro ausgebessert. Drei Mal wird es für die Reisenden besonders schlimm. In Pforzheim fahren in drei Phasen wochenlang überhaupt keine Züge Richtung Stuttgart oder Karlsruhe ab – Fahrgäste müssen in Ersatzbusse umsteigen. Pendler werden vor allem von den schnellen Verbindungen nach Stuttgart abgehängt. Der Fernzug Intercity (IC) wird über Bruchsal nach Vaihingen/Enz umgeleitet. Auch der Interregio-Express (IRE) lässt Pforzheim und Mühlacker über die Bruchsaler Schnellfahrstrecke links liegen und ist erst in Vaihingen wieder erreichbar. Der Regionalzug (RE) braucht indes von Pforzheim über Bietigheim rund eine volle Stunde nach Stuttgart.
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