In der Ukraine ist Mutter Marta mit ihren Kindern Nastia und Kola lange Zeit von Familienvater Ivan getrennt. Er muss in Polen arbeiten. Foto: Hunger/privat
Ein Sternsinger mit Maske, Stern und Spendenkescher: Wegen der Pandemie läuft die traditionelle Hilfsaktion in diesem Jahr anders ab. Foto: Hunger/privat
Region
Sternsinger beschreiten wegen Corona neue Wege im Enzkreis
  • pep/pm

Enzkreis. Als „kleine Könige der Nächstenliebe“ werden die Sternsinger-Kinder häufig bezeichnet, wenn sie in entsprechender königlicher Verkleidung rund um Weihnachten ihre Hausbesuche machen und um Spenden für notleidende Kinder bitten. Doch in diesem Jahr entfallen wegen des Lockdowns und der Ansteckungsgefahr mit dem Corona-Virus die persönlichen Besuche.

Neue Wege müssen beschritten werden. Die Hilfsaktion ist dieses Jahr nur digital und in den lokalen Medien präsent.

Wie in jedem Jahr steht auch diesmal ein Thema und ein Land exemplarisch im Mittelpunkt der pädagogischen Materialien zur Vorbereitung auf die Aktion Dreikönigssingen. Die Spenden, welche die Sternsinger sammeln, fließen jedoch unabhängig davon in Hilfsprojekte für Kinder in rund 100 Ländern weltweit.

„Kindern Halt geben – in der Ukraine und weltweit“, lautet das diesjährige Motto der Sternsinger-Aktion. Als Beispielland der kommenden Aktion Dreikönigssingen 2021 ist die Ukraine ausgesucht worden. Dort sind viele Kinder lange von Vater, Mutter oder beiden Elternteilen getrennt, weil diese im Ausland arbeiten. Die Sternsinger-Aktion nimmt diese Kinder in den Blick und zeigt auf, warum Eltern zum Arbeiten ihre Heimat verlassen müssen, und was das für die Kinder bedeutet. Die Aktion Dreikönigssingen veranschaulicht, wie die Sternsinger-Projektpartner Kinder – ohne oder mit eingeschränkter elterlicher Fürsorge – schützen und stärken. Gerade im diesjährigen Beispielland Ukraine verdienen viele Eltern zu wenig, um ihre Familien versorgen zu können. Das gilt auch für Nastia (9) und Kola (10), die gemeinsam mit ihrer Mutter Marta lange Zeit ohne Vater Ivan auskommen müssen, weil dieser jeden Winter zur Arbeit nach Polen fährt. Der Kontakt zum Vater kann nur über Internet und Handy gehalten werden – der Papa wird schmerzlich vermisst.

Wegen des Lockdowns ist die Sternsinger-Aktion bis zum 20. Januar verlängert. In diesem Zeitraum können Spenden überwiesen oder bei örtlichen Kontaktpersonen abgegeben werden. Informationen dazu gibt es unter anderem im katholischen Pfarrhaus Mühlacker unter Telefon (07041) 9531-0 oder bei Ursula Hunger unter (07041) 863599 oder per E-Mail: j.hunger@gmx.de. Mehr über die diesjährige Sternsinger-Aktion lesen Sie am Dienstag, 29. Dezember, in der „Pforzheimer Zeitung - Ausgabe Mühlacker“ oder im E-Paper auf PZ-news.