Am Marktplatz in der Pforzheimer Innenstadt liegen am Nachmittag umgestürzte Blumenkübel vor einem Restaurant.
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Region
Sturm verläuft glimpflich: Polizei und Feuerwehr verzeichnen in der Region nur kleine Einsätze

Mit Pforzheim/Enzkreis/Kreis Calw. Die ersten Vorboten zeichneten sich bereits am Donnerstagnachmittag ab: In der Pforzheimer Innenstadt lagen umgestürzte Blumenkübel und umgekippte Absperrungen. Am Leopoldplatz kippten Mülltonnen um. Es regnete und stürmte.

Schwere Schäden richtete der Sturm in Pforzheim und der Region aber nicht an. Die Pforzheimer Polizei berichtete am Freitagmorgen aus ihrem Zuständigkeitsbereich (Pforzheim, Enzkreis, Kreise Calw und Freudenstadt) von rund 40 Einsätzen wegen umgestürzter Bäume. Dabei seien aber keine Schäden entstanden. Das bestätigte auch die Integrierte Leitstelle.

Es regnet und stürmt – selbst die Stadttauben verstecken sich.
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Wind mit 140 km/h im Schwarzwald

Auch in anderen Teilen Baden-Württembergs stürmte es heftig. Auf den Gipfeln des Schwarzwaldes wehte der Wind mit Orkanböen von bis zu 140 Stundenkilometern, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte.

Das Unwetter sorgte in Baden-Württemberg für zahlreiche Einsätze. 

In Endingen am Kaiserstuhl (Landkreis Emmendingen) kam es zu einer Kollision zwischen zwei Fahrzeugen, nachdem eine Windböe zuvor den Anhänger eines der Autos erfasst hatte. Im Buchenbacher Ortsteil Falkensteig im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald fiel für knapp fünf Stunden der Strom aus. In Müllheim stürzte ein Baum auf ein Fahrzeug, in Freiburg ein Baum auf den Anhänger eines Autos und in Breisach am Rhein fielen Ziegel von einem Haus.

Schaf umgeweht

In Eichstetten am Kaiserstuhl (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) fiel nach Polizeiangaben ein Schaf aufgrund des andauernden Windes immer wieder um und konnte nicht mehr selbst aufstehen. Ein Schäfer richtete es demnach wieder auf.

In Stuttgart musste die Feuerwehr nach eigenen Angaben ein Dach sichern, nachdem dieses durch den Sturm beschädigt worden war und sich Ziegel gelöst hatten. In Biberach zog der Sturm eine Lüftungsanlage des Krankenhauses in Mitleidenschaft, wie die Polizei informierte.

Im Zugverkehr mussten sich Reisende nach Angaben der Deutschen Bahn auf Einschränkungen und Zugausfälle einstellen. Unter anderem auf den Strecken zwischen Engen (Kreis Konstanz) und Tuttlingen sowie zwischen Freiburg und Titisee (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) stürzten Bäume auf Gleise.

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes wird das Unwetter den Südwesten auch noch in den kommenden Tagen im Griff haben. Die Bürger müssen mit umstürzenden Bäumen oder herabfallenden Ästen rechnen, sagte der baden-württembergische Agrarminister Peter Hauk (CDU). Deshalb forderte er die Menschen auf, in den kommenden Tagen auf Waldbesuche zu verzichten.

Am Freitagnachmittag sind in der Südhälfte stürmische Böen bis 70 Stundenkilometer und im Feldbergbereich Orkanböen bis 120 Stundenkilometer möglich, wie der DWD mitteilte. Im Schwarzwald gebe es bis in die Nacht zum Samstag hinein gebietsweise Dauerregen mit 40 bis 60 Liter pro Quadratmeter.

Mit Material von dpa/lsw